ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Nicolas Born

Die Fälschung (2. Teil: Ariane)


Vorlage: Die Fälschung (Roman)

Bearbeitung (Wort): Michael Farin

Komposition: zeitblom

Redaktion: Herbert Kapfer

Technische Realisierung: Hans Scheck, Susanne Herzig

Regieassistenz: Stefanie Ramb


Regie: Michael Farin

Hörspiel in fünf Teilen nach dem 1979 erschienenen Roman von Nicolas Born. Beirut 1976: Es herrscht Krieg. Ein Krieg aller gegen alle. Der Christen gegen die Palästinenser. Der Palästinenser gegen die Muslims. Der Muslims gegen die Christen. Der Christen gegen die Muslims. Der Muslims gegen die Palästinenser. Der Palästinenser gegen die Christen. Ein erbarmungsloser Krieg inmitten zerschossener Häuser, zerborstenem Beton, zwischen Schutt- und Leichenbergen. Ein fortdauerndes Gemetzel. Georg Laschen wird (mit seinem Fotograf Hoffmann) von einer Hamburger Illustrierten dorthin geschickt, in diese sterbende Stadt. Und geht dort, auch im Wortsinn, über Leichen. Rapider Lebensverlust ist die Folge, eine sich beschleunigende Ich-Auflösung angesichts einer immer unverständlicher werdenden Realität, die sich da vor ihm abspult, rasend und irrsinnig. Dieses Auseinanderklaffen von journalistischer Mission und Realität, von Berichterstattung und Wirklichkeit, von Wörtern und Wahrheit zeichnet Nicolas Born in dem 1979 erschienenen Roman hellsichtig und schonungslos nach. Er schlüsselt auf, wie und warum das Entsetzen des Krieges für Laschen zum "Normalbetrieb" verkommt und wie dieser sich dadurch abhanden zu kommen droht. Ihm gelingt dabei ein beeindruckendes Porträt der bleiernen Zeit und zugleich ein Psychogramm eines Überlebenden dieser Jahre.

Der Schriftsteller Nicolas Born, geboren 1937 in Duisburg, gestorben 1979 in Hamburg, arbeitete zunächst als Chemiegraph. 1964/65 war er Teilnehmer des von Walter Höllerer eingerichteten Literarischen Colloquiums. 1969/70 Stipendiat des Writers Workshop der Universität Iowa, USA; 1972/73 Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Ab 1973 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. 1975 Gastdozentur für Gegenwartsliteratur an der Universität Essen. Ab 1977 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. 2005 postume Veröffentlichung des Briefwechsels mit Peter Handke "Die Hand auf dem Brief. Briefwechsel 1974-1979". Auszeichnungen u.a. Jahresgabe für Lyrik der Akademie der Künste Berlin (1967), Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen (1977), Rilke-Preis (1979), Peter-Huchel-Preis (postum, 2005). Romane u.a. "Der zweite Tag" (1965), "Die erdabgewandte Seite der Geschichte" (1976), "Die Fälschung" (1979; 1981 verfilmt von Volker Schlöndorff). Gedichtbände u.a. "Marktlage (1967), "Wo mir der Kopf steht" (1970), "Das Auge des Entdeckers" (1972). Hörspiele: "Schnee" (1966), "Innenleben" (1970), "Fremdsprache" (1971), "Gedichte 1967-78" (1978), "Gedichte" (postum, 2004).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Florian von ManteuffelLaschen
Christiane RoßbachAriane
Juliane KöhlerGreta
Axel MilbergHoffmann
Jens HarzerRudnik


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2008

Erstsendung: 18.01.2009 | 15:00 Uhr | 49'38


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Hoffmann und Campe 2009


REZENSIONEN

  • Waldemar Schmid: Funk-Korrespondenz. Nr. 8. 20.02.2009. S. 30
  • Wolfgang Schneider: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12.03.2009. S. L10
  • Stefan Fischer: Wund geschossen. Hörspiel über einen Krieg, den niemand vermitteln konnte. In: Süddeutsche Zeitung. 12.01.2010. S. 15
  • Diemut Roether: Der Herr aus Deutschland. In: epd Medien. 21.02.2009. S. 20.

Darstellung: