ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Gerlind Reinshagen

Die Frau und die Stadt


Komposition: Sabine Worthmann

Redaktion: Peter Liermann

Dramaturgie: Peter Liermann

Technische Realisierung: Roland Grosch, André Bouchareb


Regie: Andrea Getto

An einem ihrer letzten Berliner Tage besteigt Gertrud Kolmar im Morgengrauen die Siegessäule, um zu springen, um Schluss zu machen, selbstbestimmt, wenn auch nicht aus freien Stücken, bevor sie von der Fabrikarbeit weggeholt und - wie zuvor ihr Vater - ins Vernichtungslager transportiert wird. Schließlich steigt sie wieder herunter. Sie hat beschlossen, durchzuhalten bis zum letzten Augenblick, und sei es nur, "um ein Dreck zu werden unter euren Stiefeln, Mörderbande, der euch noch tausend Jahr lang an den Stiefeln kleben soll". Gerlind Reinshagens Stück geht dem Lebens- und Leidensweg der deutsch-jüdischen Dichterin Gertrud Kolmar (1894-1943) auf ganz eigene, literarische Art nach: Dieser lyrische Prosatext entbirgt illusionslos und mit scharfem Blick auf Umgebung und Person das Bild eines radikalen Durchhaltewillens einer ergreifend starken und einsamen Frau in auswegloser Gegenwart.

Gerlind Reinshagen, geboren 1926 in Königsberg, studierte Pharmazie in Braunschweig, danach wechselte sie an die HdK Berlin, seit 1956 ist sie freie Schriftstellerin; sie verfasste zahlreiche Romane, Theaterstücke und Hörspiele. Sie lebt in Berlin.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Angela Winkler
Gerlind Reinshagen

Sonstige MitwirkendeFunktion
Christoph MüllerAufnahmeleitung


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 2009

Erstsendung: 20.01.2010 | 21:30 Uhr | 59'30


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Angela di Ciriaco-Sussdorff: Ein Prosagedicht wider das Vergessen. In: Funk-Korrespondenz. Nr. 4. 29.01.2010, S. 24
  • N. N.: Hörspiel des Monats »Die Frau und die Stadt. In: Funk-Korrespondenz. Nr. 5. 05.02.2010, S. 30.
  • Diemut Roether: »Die Frau und die Stadt« ist Hörspiel des Monats Januar. In: epd Medien 03.02.2010, S. 15.

Darstellung: