ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Ohne Ort und Jahr
Dramaturgie: Friederike Roth
Technische Realisierung: Dietmar Rözel, Judith Rübenach
Regieassistenz: Pia Frede
Regie: Iris Drögekamp
In einer umfangreichen "Notiz" zum Hörstück schreibt Oswald Egger: "Ein Hörspiel denke ich mir als geraumes Ineinander von Vorgängen Wort für Wort: Gegenwarten ohne eigene Begebenheiten, welche gleich und zugleich: trennen, teilen, Part für Part abspalten aber - Hand aufs Wort, beides, unverursacht und unverhandelt - sich in sich selbst verunsilben quasi und ins Offene verlieren - Das Stück gleicht eherhin einem Aggregat von Einwürfen und Zustandsformen als den direktiven Fäden eines strikten Geschehens. Die Partitur zum Text ist so beschaffen, dass vom einzelnen Part abgesehen werden kann bzw. lediglich - Herde - der Rede anzugeben sind, dass beide Rollen partout zugeteilt oder eben auch von mehreren, je nach Maßgabe der Möglichkeiten, ausgesprochen werden könnten, daß eine Rolle auch in eine oder mehrere Sprecher aufgetrennt, zerstückelt werden oder mehrere Sprecher einen Part teilten in beständiger Partition, die mithin gesplittet oder auch rationiert wirkt. Ob Monolog oder Dialog, ob Chor oder Rezitativ - man mag und wird die Sätze in Teile - einzelne Silben oder ganze Sentenzen - parzellieren, diese auch neu zusammenfügen, die Stücke in anderer Reihung, Wiederholung und Variation arrangieren, ich präzisiere: diese stetige Unfertigkeit spielt im Spiel zwischen Wort und Wort, allenthalben aber, wo auf ein offenes ein weiteres Wort schließt, diese Iliade von Silben: ein Wortsatz von Satzwörtern erzählt keine Handlung, sondern tut sie, Wörter, die dann (in sich bezirkt) fokussieren eine Stille, welche sich-in-sich versagt (aber anhält) und bleibt - irgendwie innenwändig - und verstummt."