ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Schuld und Sühne (4. Teil)
Vorlage: Schuld und Sühne (Преступление и наказание Prestuplenije i nakasanije) (Roman, russisch)
Bearbeitung (Wort): Helly Petersen, Walter Ohm
Komposition: Mark Lothar
Regie: Walter Ohm
Der Petersburger Student Rodion Romanowitsch Raskolnikoff beraubt eine Pfandleiherin und deren Schwester und erschlägt sie. Nach dem Mord stellt sich Raskolnikoff die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht. Wenn es keinen Gott gibt, dann ist der Mensch nur seinem Gewissen verantwortlich, glaubt er. Die Dirne Ssonjia ermutigt ihn, sich dem Gericht zu stellen. Er befolgt ihren Rat und setzt sich mit dem Richter auseinander. Diesem erklärt er, daß nicht alle Menschen gleich sind, daß es gewöhnliche und außergewöhnliche gibt und daß die Mittel, deren sich die Menschen bedienen, um an ihr Ziel zu gelangen, ebenfalls unterschiedlich sind. So habe auch Napoleon seinen Ruhm nur erlangen können, weil Hunderttausende für ihn auf dem Schlachtfeld starben. Also schlummere auch in ihm ein Napoleon. Dennoch ist Raskolnikoff von seiner Unschuld nicht überzeugt. Er weiß, daß er kein außergewöhnlicher, sondern nur ein gewöhnlicher Mensch ist. Ssonjia hilft ihm in seiner Verzweiflung. Sie folgt Raskolnikoff nach Sibirien und beginnt mit ihm ein neues Leben (s. Kindlers Literaturlexikon).