ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das Gastmahl der Clodia Pulcher
Vorlage: Die Iden des März (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Luise Däbritz
Regie: Alois Fink
In Wilders imaginativer Vergegenwärtigung des geistigen Klimas der letzten Tage der römischen Republik spielen historische Fakten eine untergeordnete Rolle. Neben tatsächlichen Geschehnissen werden auch Personen in Beziehung zu dem Caesar der Jahre 45 und 44 gesetzt, die damals nicht mehr am Leben waren, z.B. Catull, dessen verzweifelte Liebe zur schönen, lasterhaften Clodia Pulcher, der "Lesbia" seiner Gedichte, geschildert wird. In vier Büchern breitet Wilder ein reiches pseudodokumentarisches Material aus: Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Auszüge aus öffentlichen Reden, amtlichen Schriftstücken und literarischen Zeugnissen, die Einblick in das Fühlen und Denken Caesars und der sich um ihn gruppierenden Gestalten gewähren. Caesar und die meisten anderen Charaktere interpretiert der Autor unter dem Aspekt moderner philosophischer Erkenntnisse; so wird Caesar gewissermaßen zum existentialistischen Helden Sartrescher Prägung: einsam in der Verantwortung, die zugleich Freiheit bedeutet. (Nach Kindlers Neuem Literaturlexikon)