ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das Boot ohne Fischer
Vorlage: Das Boot ohne Fischer (Schauspiel, spanisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Kurt Hommel
Komposition: Alois Melichar
Regie: Walter Ohm
Im "Boot ohne Fischer" tritt der Teufel in einer neuen Gestalt auf. Er ist provinzlerisch, kleinbürgerlich, ein Teufel des Mittelstandes, der weiß, daß beim Töten vor allem das Zuschauenmüssen doch eine recht peinliche und grausige Angelegenheit ist. Er weiß auch, daß viele Verbrechen nicht verübt werden würden, wenn die Menschen mehr Vorstellungskraft besäßen. Er möchte ein Experiment machen. Er verführt einen Börsenmagnaten zu einem Mord aus der Ferne an einem Menschen, den dieser nicht kennt, und rettet ihn dafür vor dem finanziellen Ruin. Aus experimentellen Gründen führt er ihm gleichzeitig den Augenblick vor, in dem ein junger Fischer im fernen Norwegen wie von unbekannter Hand ins Wasser gestoßen wird und sein leeres Boot dann hilflos auf den Wellen treibt. Der Entsetzensschrei des Fischers und das leere Boot lassen den Jobber, der seine Seele und sein Gewissen verkauft hat, nicht schlafen. Wie viele Verbrecher treibt es auch ihn an den Ort der Tat. Er sucht etwas über den jungen Fischer zu erfahren und lernt dessen einsam gewordene Frau kennen und lieben. Die Liebe dieser Frau erlöst ihn. Er bl eibt in dem Dorf unter einfachen Menschen, bereut sein Tun und macht eine Wandlung durch, so daß der Teufel ihn wieder freigeben muß.