ARD-Hörspieldatenbank
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Hörspiel
Der General
Regie: Peter Arthur Stiller
Menschen sind keine Schachfiguren! Jeder Versuch, sie einzeln oder massenweise "auf's Spiel zu setzen", ist seinem inneren Wesen nach unmenschlich. Um diesen Gedanken kreist eine "Erzählung für den Funk" von Ernst Glaeser. "Der General", die Titelfigur, ist ein aus dem Kriege heimgekehrter Divisionskommandeur. Er macht sich seine eigenen Gedanken über die "verlorene Partie". Kalt berechnend wägt er die Verluste beider Seiten gegeneinander ab und versucht, mit dem Ergebnis dieser Kalkulation die Schuldfrage zu lösen. Gleichzeitig möchte er sein Gefühl der Unruhe und Vereinsamung besänftigen. Aus alter Gewohnheit wird dem kühlen Rechner des Schlachtfeldes gar nicht bewußt, daß sich lebende Herzen nicht addieren lassen wie Aktiva und Passiva, Viehbestände oder Nachschubgüter. Der Autor zeichnet ein erschütterndes Nachkriegsschicksal und stellt uns zugleich ein erschreckendes Zeitbeispiel vor Augen. Seine Geschichte steht als furchtbares Menetekel allgemeiner Entseelung und Entmenschlichung im Raum. Ihr Untertitel, ein Motto gleichsam, klingt wie eine Mahnung: "Keine Schuld wäscht die andere".
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