ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel


Speel - un mehr as Speel


Heinrich Eckmann, Emil Hecker

De Lebensweg - De Smitt un de Dood


- De Lebensweg - De Smitt un de Dood


Sprache des Hörspiels: Dialekt (niederdeutsch)


Vorlage: De Lebensweg (Theaterstück), De Smitt un de Dood (Theaterstück)


Regie: Heinz Kottkamp

Der vierte Abend der anspruchsvollen Hörspielreihe des Bremer Heimatfunks rückt zwei zu Unrecht vergessene Spiele in einen geistigen Zusammenhang. Im Jahre 1922 geschrieben und uraufgeführt, fand "De Lebensweg" von Heinrich Eckmann in Dr. Hans Böttcher einen berufenen Rezensenten. Gegenüber dem Untertitel des Stücks "een nedderdütschen Dodendanz" schrieb Böttcher: "Der Grundgedanke dieser neuen Dichtung ist weniger der der mittelalterlichen Totentänze, die Unterwerfung alles Menschendaseins ohne Rücksicht auf Stand, Alter und Geschlecht unter die Gewalt des Todes. Hier ist es vielmehr eine starke Bejahung des Lebens, ein inbrünstiger Glaube an die Unsterblichkeit, an das ewige Licht." Und gerade diese Blickrichtung ist es, die dem Spiel alle makabre Bedrückung erspart und dadurch mehr den Charakter eines Lebensreigens als den eines Totentanzes aufgeprägt hat. An der Symbolfigur des alternden Lebens ziehen alle Spielarten menschlicher Betriebsamkeit vorüber. Mit dem ihm freundschaftlich zugetanen Tod tauscht das Leben seine Gedanken aus, während es zugleich besorgt Ausschau nach dem Nachfolger hält, der ihm die Bürde seiner Verantwortung von den Schultern nehmen könnte. Als er in jugendlicher Kraft herannaht, entläßt der Tod das alte Leben aus seiner Aufgabe. So wird hinter dem Spiel auch die größere Ordnung sichtbar, in der sich die Kreisbahnen allen Daseins vollziehen. Ein seltsamer Stoff, in seiner Art einmalig in der niederdeutschen Dramenliteratur. Nur eine Frage führt von ihm zu dem zweiten Spiel dieses Abends hinüber - die Frage: Steht der Tod immer und jederzeit über dem Leben? Man kennt das alte Märchen von dem Tod, der sich überlistet und durch die Kraft eines Wunsches auf einen Baum verbannt sieht. Erst die Not der Menschen, die nun nicht mehr sterben können, befreit ihn wieder aus dem Baum, und er ist wieder der allgegenwärtige Tod, ohne den kein Leben denkbar ist. Wir besitzen eine niederdeutsche Dramatisierung dieses Märchens in Emil Heckers Spiel "De Smitt un de Dood", und man darf diese Arbeit ohne weiteres zu den besten rechnen, die der Autor überhaupt vorgelegt hat.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Nicht bekannt


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Radio Bremen

Erstsendung: 07.02.1955 | 70'00


In keiner ARD-Rundfunkanstalt verfügbar


Darstellung: