ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Ringbahn
Technische Realisierung: Werner Krumm
Regie: Heinz Schlage
"Die Ringbahn" zieht stetig ihre akustisch gut markierten Kreise und läßt unmerklich zwei Menschen aus einer durchaus normalen in eine immer bedrückendere, feindselige und beklemmende Atmosphäre hinübergleiten. Ein älterer Herr zwingt seine Nachbarin, eine soeben vollendete Scharade anzuhören. Er zwingt sie auch dann noch, als sie aussteigen will. Erschreckend ist die Darstellung der Hilflosigkeit der an sich stärkeren gegenüber dem Druck und der körperlichen Aggressivität des Schwachen. Sprache und Geräusche (An- und Abfahren der Bahn) vereinigen sich zu einer derartigen Bedrohung, daß wirklich Panik empfunden wird. Dieses Hörspiel ähnelt im Aufbau und in der Steigerung der Empfindungen sehr stark einem Alptraum, in dem aus heiterer Stimmung ohne wirklichen Grund eine Düsternis und Angst aufsteigt, in der man umzukommen droht.
