ARD-Hörspieldatenbank

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Sendespiel (Hörspielbearbeitung)



Rudolf Schütze

Walpurgisnacht

Ein Teufels- und Hexenspuk

Hörspiel


Vorlage: Walpurgisnacht (Gattung unbekannt)

Eine Uraufführung - Der Ruf nach einem reinen Hörspiel wird immer lauter. Bisher waren und sind noch die literarischen Leiter der einzelnen Sendestellen gewzungen, das Hörspiel aus Bearbeitungen schon vorhandener Bühnenspiele zu schaffen. Manchmal glückt es - häufig aber merkt man an der gewaltsamen Zustutzung des so entstandenen Hörspiels den "Ersatz" - und wird verstimmt. Um so erfreulicher sind die Versuche - wenn sie vorläufig auch nur tastend sind - den Weg zum echten Hörspiel zu finden. Einen solchen Versuch brachte der letzte April, als das eigens für den Mitteldeutschen Rundfunk von Rudolf Schulze geschriebene Hörspiel „Walpurgisnacht" zur Aufführung gelangte. An und für sich eine glückliche Idee, da gerade die Walpurgisnacht mit ihrem Spuk und den Hexentänzen Gelegenheit genug für die akustische Kulisse bietet und der leider zu wenig beachteten Forderung nach klanglicher Bildung des Raumes äußerst entgegenkommt. Schulze war auch mit Erfolg bemüht gewesen, dem Hörer nicht mit allzu vielen Personen den Gedankengang zu erschweren. Ausführende waren nur: der Teufel, der getreue Eckardt – zwei junge und zwei alte Hexen. Als Ganzes war das Hörspiel nicht literarisch genug, um den Anspruch erheben zu können, ein idealer Versuch gewesen zu sein; auch war die Summe von Geräuschen teilweise zu realistisch. Was aber Schulze gelungen ist, ist die glückliche Anwendung von Mitteln, seine Idee, Raum und Handlung einzig durch das Gehör in einem logischen Zusammenhang zu bringen. Man hörte Deklamation von Worten, Gesänge, Geräusche, Musik, die nicht lose aneinandergereiht waren, sondern durch das gewisse Etwas, was das wesentliche beim Hörspiel ist, dauernd verbunden schienen. Die akustische Kulisse war, wenn auch nicht vollendet, so doch in Umrissen stark angedeutet. Vielleicht gibt es Berufenere, die – durch diesen Versuch angeregt – dem hohen Ziele näher kommen. – Gespielt wurde mit einer Begeisterung, die nicht nur der listige Teufel (Karl Keßler) aufbrachte, sondern auch der getreue Eckhard (Prof. Winds) und die Hexen zur Schau trugen. Die „akustischen Kulissen“ kamen sogar „zum Wackeln“. (Smigelski, E.; In: Der Deutsche Rundfunk, 3. Jahrgang, Heft 20, S.1265)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Karl KeßlerDer Teufel
Adolf WindsDer getreue Eckardt
Hedda WardeggFine
Tilly HesseMine
Elionor OrfStine
Ilse TeistlerTrine

Orchester: Rundfunkhauskapelle


 


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Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

MIRAG - Mitteldeutsche Rundfunk AG (Leipzig) 1925

Erstsendung: 30.04.1925


Livesendung ohne Aufzeichnung


Grundlage der Datenerhebung: Nachlass Karl Block (Sendespiele); Historische Programmzeitschriften


REZENSIONEN

  • E. Smigelski: Der Deutsche Rundfunk. 3. Jahrgang. Heft 20. S. 1265.

Darstellung: