ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der König findet keinen Schlaf
Vorlage: Die Bibel (Anthologie, hebräisch)
Bearbeitung (Wort): Terézia Mora
Komposition: Daniel Dickmeis
Redaktion: Ursula Ruppel
Dramaturgie: Ursula Ruppel
Technische Realisierung: Ursula Potyra, Julia Kümmel
Regie: Ulrich Gerhardt
Zunächst sah alles so günstig aus für Daniel. Als Kind wird er mit anderen seines Alters aus einem Flüchtlingslager zur Gesellschaft des jungen Prinzen an den Hof geholt. Zusammen wachsen sie dort auf, und die gemeinsame Rebellion gegen die Alten schweißt sie zusammen. Selbst die Entsendung an unterschiedliche Internate im Ausland kann die Bande nicht kappen. Schließlich dann ist es soweit: Der Prinz wird selbst zum König. All jene, die ihm die Treue hielten, werden reich belohnt. Und Daniel? Daniel wählt den Eklat. Die Belohnung schlägt er aus und geht ins Exil, wo er bis heute mit seiner Frau Mara lebt. Eines Tages erscheinen zwei Männer in seinem Büro: Sein König weile zu einem Staatsbesuch in der Stadt und wünsche ihn zu sehen. Schlagartig holt Daniel seine Vergangenheit ein. Behutsam aber entschieden aktualisiert Terézia Mora die biblische Geschichte Daniels, dem im babylonischen Exil als Traumdeuter das Vertrauen des Königs zufließt. Dabei sucht sie sowohl die hintergründige Auseinandersetzung mit der historischen Figur Nebukadnezar II. als auch mit aktuellen autokratischen Tendenzen in ihrem Heimatland Ungarn.
Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn geboren. Sie lebt seit 1990 als Übersetzerin und Autorin in Berlin. Ihr Roman "Das Ungeheuer" wurde 2013 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.