ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Klänge (2. Teil)
Vorlage: Klänge (Prosa)
Komposition: David Grubbs, Jeff Beer, Sophia Domancich, Antye Greie, Emily Manzo, Wrekmeister Harmonies, Federico Sánchez, Lydia Daher, Chris Cutler, Glenn Jones, Saam Schlamminger
Redaktion: Herbert Kapfer
Technische Realisierung: Josuel Theegarten, Gerhard Wicho, Susanne Herzig
Regieassistenz: Stefanie Ramb
Realisation: Karl Bruckmaier, u.a.
Als Klänge von Wassily Kandinsky 1912 im Münchner Piper Verlag erschien – Auflage: bescheidene 345 Stück – ahnten weder Verlag noch Öffentlichkeit, dass mit diesem schmalen Bändchen mit seinen Holzschnitten und Prosagedichten ein heute legendäres Bindeglied zwischen Epochen und Stilen publiziert wurde. Kandinsky selbst betrachtete die in jahrelanger Arbeit entstandene Verknüpfung von Bild und Text als Befreiung, als Akt der Überwindung künstlerischer Beschränkungen.
Das Klänge-Projekt der Redaktion Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks, übergibt nun diese Texte Kandinskys nach über einem Jahrhundert einer neuen, pop-sozialisierten Generation von Künstlern, um auszuloten, welche Wechselwirkung die „pression intérieure“ des nachgerade archetypischen „modernen Künstlers“ Kandinsky in einem neuen Kontext auszulösen in der Lage ist – eine Wechselwirkung mit der Musik unserer Zeit in ihrer ganzen Bandbreite von Metal bis Jazz, von abstrakter Gitarrenmusik bis hin zu elektronischen Klängen. Karl Bruckmaier als ausführender Produzent des Projekts hat elf Musiker aus Deutschland (Jeff Beer, Lydia Daher, Saam Schlamminger, Antye Greie, Federico Sanchez), den USA (Wrekmeister Harmonies, Emily Manzo, Glenn Jones, David Grubbs), Großbritannien (Chris Cutler) und Frankreich (Sophia Domancich) gebeten, Kandinskys Texte zu Musik zu setzen und dies in möglichst vielfältigen Arbeitskombinationen vom Solo-Piano bis zum Streichquartett, von solipstistischem Schlagwerk bis zu abstrakten Gitarrenklängen.
Wassily Kandinsky, geb. 1866 in Moskau. Ab 1986 Jura- und Volkswirtschaftsstudium in Moskau, 1893 wechselt er zur Malerei. Er stößt zusammen mit Franz Marc die Gründung der Künstlergemeinschaft Der blaue Reiter an. Kandinsky verfasst zahlreiche theoretische Schriften u.a. Über das Geistige in der Kunst. 1933 emigriert er nach Neuilly-sur-Seine bei Paris, wo er 1944 stirbt.