ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Rugenbarg
Niederdeutsches Hörspiel
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Technische Realisierung: Werner Stemmer, Leona Elvers
Regieassistenz: Herbert Leonhardt
Regie: Walter Bäumer
Früher pflegten die Katasterämter den alten Flurnamen "Rugenbarg" für ihre Karten in "Rauher Berg" zu übersetzen; heute finden wir ihn nicht selten in den modernen Siedlungen der Stadtrandgebiete als plattdeutschen Straßennamen wieder. Aber nicht nur um die Entstehung einer Bauernfamilie gleichen Namens geht es in diesem neuen Spiel das Erzählers, Lyrikers und Hörspielautors Hinrich Kruse, sondern vielmehr um das "Wie gewonnen, so zerronnen" eines Strukturwandels, an dem weder Kriege noch Krisen schuld sind. — Nach dem "Jüngstenrecht" muß der ältere Sohn auf den Besitz verzichten, darf sich aber als Miterbe ein Stück Land auswählen. Dadurch kommt es zum Streit zwischen den ungleichen Brüdern Rugenbarg: soll der Acker, von dem die Familie ihren Namen herleitet, weiter landwirtschaftlich genutzt werden? Soll er für den Bau von Wochenendhäusern zu hohen Preisen veräußert werden? Oder soll er einem benachbarten Krankenhaus gestiftet werden, das auf diesem Gelände einen Park anzulegen beabsichtigt? Wie damals, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, schlichtet eine Frau den Streit. Aber ein Kompromiß bedeutet noch nicht Versöhnung.