ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Das alemannische Quartett
elsässisches Mundarthörspiel
Sprache des Hörspiels: elsässisch
Redaktion: Uta-Maria Heim
Technische Realisierung: Norbert Vossen, John Krol
Regieassistenz: Philippe Mainz
Regie: Martin Graff
Das alemannische Quartett: Albert Schweitzer, René Schickele, Martin Heidegger und Jean-Paul Sartre. René Schickele und Albert Schweitzer treffen sich nach dem Ersten Weltkrieg in Königsfeld, wo der Arzt ein Haus besitzt. Der Schriftsteller René Schickele wohnt in Badenweiler. Beide verbindet das Elsass: Sprache und Landschaft. Beide emigrierten in den Schwarzwald. Sartre verliebt sich nicht nur in die Schriftstellerin Simone de Beauvoir, sondern philosophisch auch in Heidegger, der dem Führerprinzip an der Uni Freiburg huldigt und im Februar 1945, noch in kurzen Hosen, in Neu-Breisach auftritt, um das deutsche Elsass zu verteidigen. Sartre, der Vater der Existentialisten, will Heidegger später in Todtnauberg besuchen. »Der wahre Existentialismus ist die Ethik des Friedens. Wie kannst du für Heidegger schwärmen, der Hitler verehrte «, schimpft Schweitzer mit Sartre. Immer wieder gibt es illustre Treffen zwischen den vier Protagonisten. Zum Schluss erhält Schweitzer den Friedensnobelpreis, und Sartre lehnt den Literaturnobelpreis ab. Heidegger und Schickele gratulieren.
Martin Graff, geboren 1944 in Munster im Elsass, im Département Haut-Rhin, studierte Theologie, Philosophie und Romanistik in Straßburg. Er ist evangelischer Pfarrer, Autor, Journalist und Filmemacher. Seine Zeitungskolumnen erscheinen in der Badischen Zeitung und in der Rheinpfalz. Er schrieb über 20 Bücher, drehte mehr als 200 Fernsehfilme – und wurde ausgezeichnet mit dem deutsch-französischen Journalistenpreis und dem deutschen Wirtschaftsfilmpreis. 2015 erschien sein Essay »Der lutherische Urknall – Die Franzosen und die Deutschen« auf Französisch und auf Deutsch. Für den SWR inszenierte er bereits mehrere elsässische Mundarthörspiele.