ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
türken, feuer
Vorlage: Türken, Feuer (Theaterstück)
Komposition: Schneider TM
Dramaturgie: Gerrit Booms
Technische Realisierung: Rike Wiebelitz, Sebastian Nohl
Regieassistenz: Fahri Sahin Sarimese
Regie: Claudia Johanna Leist
Perspektiven eines Brandanschlags
Auf einmal ist alles anders. Fünf Menschen sterben in einem brennenden Haus – und das ganze Land spricht davon. Ist sowas zu fassen?
Am 29. Mai 1993 kommen in Solingen fünf Menschen türkischer Abstammung bei einem Brandanschlag ums Leben. Eine von ihnen ist Gürsün İnce, die sich für ihre dreijährige Tochter opfert, als sie mit ihr aus dem Fenster springt. Das Hörspiel gibt ihr eine Stimme. Ihr und weiteren Frauen: die Mutter eines mutmaßlichen Täters, eine zweite Tote und eine Überlebende, sie alle kreisen in Gedanken um die Katastrophe und das Leben mit dem Schmerz. Der Fenstersprung, die Angst vor dem Feuer und das Schweigen, bis die Polizei eintrifft: Die Frauen bleiben in ihrem Erleben gefangen und suchen trotzdem nach Austausch, Begegnung und der Möglichkeit eines Gesprächs.
Özlem Özgül Dündar wurde in Solingen geboren und hat die Geschehnisse von 1993 literarisch aufgearbeitet. Schonungslos, bildgewaltig und hochemotional.