ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
CelloPhanie
hr 2023 mit Unterstützung vom österreichischen Bundesministerium für Kunst,
Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, der Kulturabteilung der Stadt Wien und des
SKE Fonds der austro mechana
Komposition: Georg Nussbaumer
Redaktion: N. N.
Realisation: Georg Nussbaumer
"CelloPhanie. Oder Vom Knistern und Knüllen beim Entpacken eines schwanförmigen Violoncellos" nennt der Wiener Komponist Georg Nussbaumer (geboren 1964) sein neues Hörstück für hr2-kultur. Der Initialgedanke des Werkes lautet: »I wish to introduce you to the cellophane symphony.« Das teilte Anaïs Nin 1935 in einem Brief Henry Miller mit. Und Nussbaumer, der in die Radiokomposition auch Partikel aus Werken von Anaïs Nin, Henry Miller, Salvador Dalí, Katsue Kitasono, Elfriede Jelinek, Arno Schmidt, Tommy Jones, Ulla Meinecke, Anton Bruckner, Camille Saint-Saëns einfließen ließ, sagt selbst zu seiner CelloPhanie: »Cellophan, die zarte transparente Verpackungshaut, knistert seit 1908 regenbogenschillernd bei jeder Regung. Bei ihrer Entfernung 'erscheint, zeigt sich' etwas, das ohnehin zuvor schon sichtbar war: Blumen, Zigaretten, Wurst. Neben diesem Knistern steckt im Cellophan auch die >CelloPhanie<, die plötzliche Erscheinung eines Violoncellos. Wie bei einer Theophanie steigt es gottes- oder göttinnengleich, mit Corpus, Wunden und Amors Bogen in transluzider Hülle eine Himmelsleiter herab und bringt den Schwan mit, den Violoncello-Cygnus aus der Federwolke, ein Schneewittchen in Zellglas.«