ARD-Hörspieldatenbank

1

Sendespiel (Hörspielbearbeitung)



Franz Theodor Csokor

Gesellschaft der Menschenrechte

Stück um Georg Büchner


Vorlage: Gesellschaft der Menschenrechte. Stück um Georg Büchner (Theaterstück)


Regie: Alfred Braun

Uraufführung. "Ein Stück aus dem Vormärz, ein Stück um Georg Büchner, den Dichter von Dantons Tod. Die politische Situation jener Zeit mit ihren Figuren und Idealen wird wiederentdeckt. Der hessische Ministerpräsident du Thiel, sein Werkzeug, der Universitätsrichter Georgi werden bekämpft von einer Gruppe von Idealisten, deren Führer der ehemalige Pastor Weidig und deren geistiger Mittelpunkt Georg Büchner sind. Büchners Unglücksschicksal reisst auch die Gesinnungsfreunde in eine Katastrophe hinein. Büchners spätere Lebensschicksale beschließen das Stück, seine Flucht nach Straßburg, seine dichterischen Taten, seine Berufung nach Zürich und sein früher Tod." Darunter eine Zeichnung von [Wilhelm] Plünnecke mit dem Untertitel: Im Verschwörungsraum der "Gesellschaft für Menschenrechte"/ Büchner: "Jammer, Qual, Schmutz dieses Lebens - wer sie mitleidig fühlt, wird verrecken!" (Funkstunde. Jahrgang 1929. Nummer 32 vom 2. August 1929, S. 1015)

A
A

 


1

Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Funk-Stunde AG (Berlin) 1929

Erstsendung: 08.08.1929 | 20:00 Uhr


Livesendung ohne Aufzeichnung


Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Funkstunde (Programmzeitschrift)


REZENSIONEN

  • "Csokor hat mehrere Hörspiele geschrieben, von denen die "Ballade in der Stadt" beim Preisausschreiben der Reichsrundfunkgesellschaft ausgezeichnet, aber dann nur in Wien und erst während dieses Jahres aufgeführt wurde. Die Berliner Funk-Stunde wählte jetzt eines seiner Bühnenstücke, "Die Gesellschaft der Menschenrechte", ein Georg-Büchner-Drama. Natürlich fehlt hier das eigentliche Neue, das in der "Ballade" aufhorchen ließ: die erstrebte akustische Einheit von Wort und Klang. Statt dessen überraschen nicht selten künstlich aufgesetzte Effekte. Daß auch in der Handlung selbst etliches nicht ohne weiteres verständlich war, schien weder an Alfred Brauns Rundfunkbearbeitung noch an der Aufführung, sondern am Manuskript, zu liegen. Manche sprachliche Expressionismen im Dialog bleiben als reine Hörszene matt, die Gestalten bloßes Relief, und für den Hörer oft schwer unterscheidbar. Die Musik von Goehr brachte mit ihren Anklängen an die Marseillaise etwas von der Atmosphäre, die im Stück selbst nicht recht aufkommt. Es steckt so viel "historisches Theater" mit seiner Psychologie darin, daß die moderne Sprache gelegentlich wie ein Anachronismus wirkt. Alles in allem: ein interessantes, wenn schwer zugängliches Experiment." (Der Deutsche Rundfunk. 7. Jahrgang. Heft 33 vom 16. August 1929. S. 1062)

Darstellung: