ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Krug-Aktien 117
Ein Hörspiel
Regie: Rudolf Hoch
Zeit: Gegenwart.
"Das Hörspiel behandelt das aktuelle Problem des Eindringens amerikanischen Kapitals in die heimatliche Industrie. Nach langem erbitterten Kampf, den die Krug-Werke gegen die ausländische Konkurrenz geführt haben, wird die alte Verwaltung in der Generalversammlung durch ihre amerikanische Konkurrenz gestürzt, die die Aktienmajorität gewonnen hat. Der Endkampf wird in lebhafter Szenenfolge von einem Auftakt an der Börse, über Konferenzen, Aufsichtsratssitzungen bis zur Abstimmung in der Generalversammlung geschildert. Der Kampf um die Aktien steht äußerlich im Vordergrund, der eigentliche Kampf dagegen wird nicht um die Aktien ausgetragen, sondern um die Weltanschauungen, die aufeinander stoßen und um den Sieg ringen, der entscheidend für die künftige Gestaltung unseres gesellschaftlichen Lebens ist. Hinter den Aktien, hinter den Maschinen stehen Menschen, die um die Gestaltung ihrer Ideen ringen. Hier ringt amerikanischer moderner Geschäftsgeist mit alten Unternehmeranschauungen verschiedener Auffassungen." (N. N.: Der Deutsche Rundfunk, 8. Jg., Heft 2, 10.1.1930, S. 18)
"Ein Hörspiel von Auditor, das ein sehr aktuelles Thema zum Vorwurf hat: Morrawitz, der neue Direktor der Unionbank, hat der Krug-A.-G. ihren zweieinhalb Millionen-Kredit gekündigt und, das Sinken der Papiere geschickt ausnützend, zugleich begonnen für Webster und Cox, die Chicagoer Konkurrenzfirma, aufzukaufen. Der Kampf geht darum, ob sich die Krug-A.-G. aus eigenen Mitteln wird halten können, oder aber ob es den Amerikanern gelingt, das größere Aktienpaket und damit das Unternehmen an sich zu reißen. Das stille, zähe Ringen wird in allen Phasen, in Bürobesprechungen, Börsenstimmungen, Generalsversammlungsausschnitten, auch in einer Barszene und in der Beleuchtung dargestellt, die dem Ganzen die Arbeiter geben. Der Finanzagent Loppstädt hat Ordre bekommen, für Krug interessewahrend bis zum Kurs 117 aufzukaufen. Morrawitz zieht für Cox & Webster an sich. Die Aktien schnellen sprunghaft in die Höhe. Sie überschreiten pari und stehen sehr bald bei der für Loppstädt gezeichneten Höchstgrenze. Gleichwohl hat Krug bei der entscheidenden Generalversammlung das Mehr der Aktien zunächst auf seiner Seite. Erst im allerletzten Augenblick, als die Situation schon gerettet scheint, bringt Loppstädt die Katastrophe, indem er ein Paket von 200 Stück, das er auf den Tipp einer Börsenjournalistin hin für sich zurückgehalten hat, zum Kurs von 130 an die Amerikaner verhandelt. Damit hat der alte Kommerzienrat das Unternehmen, mit dem sein ganzes Leben verbunden war, an die Konkurrenz verloren, der er im offenen Handel bisher immer noch hatte standhalten können." (N. N.: Europa-Stunde, 2. Heft, Jg. 1930, 10.1.1930, S. 9f.)
