ARD-Hörspieldatenbank
Sendespiel (Hörspielbearbeitung)
Gas
Vorlage: Gas (Theaterstück)
Kommentar: Julius Witte
Regie: Julius Witte
"Einer der stärksten Techniker und glänzendsten Ausbeuter unserer Zeitepoche im Drama ist Georg Kaiser, dessen Drama ‚Gas‘ zur Aufführung gelangt. In mehr als 20 Dramen formulierte dieser Dichter bald alle Probleme der Zeit in zugespizter Fragestellung [sic]. Oft überwiegt hier das konstruktive Können, tiefere Nötigung des Blutes scheint hier zu fehlen. Er ist eigentlich mehr Impressionist als Expressionist, doch läßt er häufig in seinen Dramen da und dort Lichter aufblicken, oder Stimmungen anklingen, die von innen kommen. Eines aber ist sicher: Der Kühnheit seiner Einfälle, die sich ihre eigene antinaturalistische Welt konstruktiv erstellt, hat das heutige Theater sehr viel Anregung zu danken, auch wenn sich die einzelnen Werke nicht halten. Zu nennen sind: ‚Gas I und II‘, ‚Die Koralle‘, ‚ Von Morgens bis Mitternacht‘, ‚ Der rettete Alkibiades‘. Nach den verschiedenen modernen Dichtern, die uns Dir. Witte vorgeführt hat, dürfte Georg Kaiser keinesfalls fehlen. Ist er doch einer der markantesten Vertreter des modernen Dramas, und wir sind überzeugt, daß es Dir. Witte, dank seiner Routine in der Umgestaltung oder besser Zurechtspizung auch der modernsten Dichter, gelingen wird, uns diese Persönlichkeit näher zu bringen [sic]. Wir begrüßen es, daß er seine Wahl gerade für dieses Werk getroffen hat.“ (Die Mirag, Nr. 53, 04.01.1927, Heft 2, Seite 4)