Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Wolfgang Hildesheimer
Die Bartschedel-Idee
Komposition: Siegfried Franz
Technische Realisierung: Wilhelm Hagelberg, Jutta Gehring, Werner Münchmeyer
Regieassistenz: Hans-Günter Proft
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Joachim Teege Florian Ann Höling Silvia Heinz Klevenow Hochhaus Inge Meysel Frau Bruhlmuth Siegfried Lowitz Gottfried Fritz Wagner Kultusminister Hans Hessling Herr Bleyle Günther Bobrik Hochstötter Gerhard Bünte 1. Gast Günther Jerschke 2. Gast Liselotte Willführ 3. Gast Inge Windschild Komparse Marga Maasberg Komparse Lucie Suchardt Komparse Balduin Baas Komparse Peter Frank Komparse Benno Gellenbeck Das Ding an sich Wolfgang A. Kaehler Raoul
Dr. Florian Geyer erinnert sich an den großen Sohn seiner kleinen Heimatstadt, an den leider vergessenen Christian Theodor Bartschedel. Es gelingt ihm, den Bürgermeister davon zu überzeugen, daß Bartschedel dem Vergessen entrissen werden müsse, daß die Stadt damit eine große kulturelle Aufgabe zu erfüllen habe. Der Gemeinderat beschließt, dem Dichter ein Denkmal zu errichten. Florian hält bei der Enthüllung die Festrede, in der er nicht vergißt, auf den ebenso großen Adolf von Bosträser hinzuweisen, der über Bartschedel so treffend bemerkte: "Im Sinfoniekonzert der Kulturen war Christian Theodor Bartschedel die Pause". Als nächstes werden Festspiele geplant, die von Florian überarbeiteten Werke des großen Mannes sollen endlich aufgeführt werden. Sie werden ein überwältigender Erfolg bei Publikum und Presse, der Fremdenverkehr steigt. Doch schließlich stellt sich heraus, daß der berühmte Dichter nur eine Erfindung Dr. Florian Geyers ist. Da aber die Aufdeckung dieses Skandals für die Stadt und Stadträte unübersehbare Folgen hätte, muß Bartschedel weiterleben: Die Festspielstadt wird zum Tummelplatz verkannter Dichter, die sich als Nachkommen des großen Christian Theodor ausgeben und erpresserisch eigene Werke zur Aufführung bringen lassen unter nur einem Namen: Christian Theodor Bartschedel.
Weitere Informationen
Wolfgang Hildesheimer (1916-1991), geboren in Hamburg, Schreinerlehre in Palästina, Studium der Malerei in London, Simultanübersetzer bei den Nürnberger Prozessen. Er schrieb Prosa und Hörspiele, war Mitglied der Gruppe 47, erhielt zahlreiche Auszeichnungen: den Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Prinzessin Turandot" (NWDR 1954), 1966 den Georg-Büchner-Preis.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1957
- Erstsendung: 21.02.1957 | 67'47
Rezensionen (Auswahl)
- N. N.: Die Bartschedel-Idee. Funk für Anspruchsvolle. In: Die ZEIT vom 28.02.1957.