Hörspiel
Autor/Autorin:
Michael Gaida
Die Stadt
Technische Realisierung: Günter Becker, Luise Venghaus
Regie: Günter Bommert
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Gisela Trowe Hexe Antje Berneker Nutte Hildegard Schmahl Beterin Rudolf Wessely Dekadenter Michael Thomas Behinderter E. O. Fuhrmann Frankensteins Monster Siemen Rühaak Piet Günther König Guru Gert Haucke Computerstimme Hans Kreye Telefonmuschel Horst Breiter Erfinder
Der 33-jährige Michael Gaida, dessen Hörspielerstling "Das Indiz" RB vor Jahresfrist gesendet hat, legt hier einen groß angelegten Versuch vor, das Wesen der modernen Großstadt zu beschreiben. Die grotesken Widersprüche dieser von Menschen zwar eingerichteten, inzwischen aber beinahe unbeherrschbaren Institution (einer Gewebewucherung ähnlich), haben ihn zu einer Beschreibung mit den Mitteln der Groteske herausgefordert. In seinem Vorspruch schrieb uns Gaida u.a.: Die Stadt - das ist für mich Leben in seinem letzten Schaumspritzer, egal ob als Regentropfen eine Bestätigung unserer Windschutzscheibe, oder als hitziger Speichel der Megaphonie, der uns mitten auf der Straße ins Gesicht sprüht. Die Stadt - das ist ein Bild von Verschwendung und Zusammenhalt der Energie. Wie geht das alles zusammen, ohne daß es seinen Halt verliert? Die Stadt - das ist die Lüge, ist die Wahrheit, ist die Lüge, ist die Wahrheit ... Einzig der Computer ist (in meinem Spiel) legitimiert, unsere Wahrheit zu verkünden; das ist er unserer Selbstentfremdung einfach schuldig. Eine Wahrheit, die in ihrer Kontur aus den Fluchtpunkten unseres Denkens entsteht, verselbständigten Reflexen unserer gesellschaftlichen Natur. Es ist die Bombe: Gefahr an sich und für uns, Entlastung im allgemeinen (für uns) und Rache des allgemeinen (an uns).
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen 1981
- Erstsendung: 23.01.1981 | 71'25