Hörspiel

Autor/Autorin: Alfred Bergmann

Das Märchen vom Lande der Blinden, in dem der Einäugige König sein soll

Komposition: Serge Weber
Technische Realisierung: Rolf Rockstroh, Hildegund Maschke

Regie: Andreas Weber-Schäfer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans CaninbergErzähler
    Willi KowaljNunez
    Susanne BeckMedina
    Günter StrackPedro
    Wolfgang ForesterPriester
    Günther AmbergerMedizinmann
    Horste Breiter1. Mann
    Michael Derda2. Mann
    Hans Hessling1. Ältester
    Eugen Bergen2. Ältester
    Walter Bäumer3. Ältester
    Daphna Rosenthal1. Frau
    Thomas KastenCarlos
    Sibylle Bohn-HalverStimmen

Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts schrieb der Engländer Herbert George Wells den Roman "Die Zeitmaschine". Die wie eine Abenteuergeschichte erzählte negative Utopie machte ihren Verfasser weltberühmt. H.G. Wells gilt heute neben Jules Vernes als der Begründer der Science fiction. In vielen späteren Arbeiten variiert Wells ein eigentliches Grundthema, die Frage nämlich, ob es dem Menschen möglich ist, aus seiner Zeit, aus seiner eigenen Geschichtlichkeit also, herauszutreten und sein Glück in anderen gesellschaftlichen Verhältnissen zu finden. Alfred Bergmann, ein erprobter Hörspielautor, hat die Short Story" Das Land der Blinden" in einem Hörspiel nacherzählt. Schon der geänderte Titel "Das Märchen vom Lande der Blinden" deutet darauf hin, daß Bergmann in seiner Bearbeitung andere Akzente setzt. Es entsteht eine Parabel über die Anpassungsfähigkeit des Menschen an ungewohnte Lebensbedingungen. Die Frage nach der Anpassungsfähigkeit ist aufs engste verknüpft mit einer geistigen Problematik: bringt der Absturz aus den Höhen endloser Horizonte in eine "blinde Welt im Tal" Geborgenheit und Schutz vor dem unberechenbaren Zufall des Fortschritts und kann er den Menschen glücklich machen, oder ist ein Leben in begrenzten Reservaten für den Menschen Anlaß zu immer neuen Ausbruchsversuchen? Märchenhafte Parabeln können die Probleme des Daseins nicht lösen. Zu den rätselvollen Geheimnissen der Sprache gehört es aber, daß sich in den Fragen oftmals die Antworten versteckt halten.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Radio Bremen
  • Erstsendung: 08.05.1981 | 69'05

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