Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Glauco Mauri

Die Konversationshefte Beethovens

Vorlage: I quaderni di conversazione di Ludwig van Beethoven (Theaterstück, italienisch)
Übersetzung: Jörn Schnell
Bearbeitung (Wort): Otto Düben
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Karl-Otto Bremer, Eva-Maria Polter, Elke Kellermann
Regieassistenz: Waltraud Heise

Regie: Otto Düben

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Traugott BuhreBeethoven
    Helmut BergerKarl
    Dietrich MattauschSprecher
    Ernst JacobiSchindler
    Josef DahmenSandra
    Günter Flesch
    Wolf Dietrich Berg
    Georg Eilert
    Ernst von Klipstein
    Peter Färber
    Henry Kielmann
    Gerd Samariter
    Mark Seidenberg
    Robert Tillian
    Ulrich Matschoss
    Lothar Grützner

Als Beethoven am 26. März 1827 starb, hinterließ er rund vierhundert Konversationshefte, die dem tauben Komponisten zur Verständigung gedient hatten: "Hier hab' ich mein Buch, und hier ist Schreibzeug, so können Sie mit mir sprechen und schriftlich meine Fragen beantworten." Einhundertsechsunddreißig Hefte blieben erhalten, den Rest hatte Beethovens Sekretär und späterer Biograph Anton Schindler zunächst zu korrigieren versucht, dann aber schließlich doch vernichtet - angeblich weil er die königliche Bibliothek, der er die Hef verkaufte, nicht für den geeigneten "Aufbewahrungsort von zügellosen Ausfällen gegen allerhöchste Personen" hielt, in Wahrheit aber wohl wegen abfälliger Bemerkungen über ihn selbst. Für sein Stück hat Glauco Mauri außer Beethovens Briefen und biographischen Arbeiten vor allem diese Konversationshefte benutzt, um die letzten Lebensjahre Beethovens zu rekonstruieren. Zunehmende Taubheit, Geld- und Wohnungssorgen sowie fast unüberwindliche Schwierigkeiten im Umgang mit den ohnehin schon wenigen Menschen seiner Umgebung, vor allem mit seinem Neffen Karl, kennzeichnen die wachsende Ver- und Zerstörung des rasch alternden Komponisten, der am Ende das Bild eines fast verwahrlosten, körperlich und seelisch kranken Menschen bietet. - Die Form der Montage mit ihrem unvermittelten Nebeneinander von Disparatem bietet sich an als akustisches Äquivalent zur Form der originalen Blätter der Konversationshefte mit dem Unter- und Übereinander verschiedener Handschriften, mit Musikskizzen neben Haushaltsrechnungen und dem Kant-Zitat neben dem Vermerk "neue Unterleibsbinde - Rasierschale". Sie wird zum sinnfälligen Ausdruck der Isolation und Vereinsamung Beethovens, der seinen "heillosen Zustand" als Verbannung erlebte.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1982
  • Erstsendung: 11.12.1982 | NDR 3 | 87'36

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