Hörspiel
Autor/Autorin:
Jürg Amann
Die deutsche Nacht
Technische Realisierung: Rolf Rockstroh, Marlies Bergen
Regie: Günter Bommert
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Paul Hoffmann Der alte Goethe Stefan Wigger Eckermann Kornelia Boje Ottilie von Goethe Uta Maria Schütze Adele Schopenhauer Hans Hessling Kanzler Müller Hans Kemner Doktor Vogel Hannes Nenneke Michael Strsetzky Karsten Krüger Werner Jakobi Wolfgang Kromminga Guenter Funke Gerhard Droste Gerwin Möller Herbert Wiedermann
Zum "Goethejahr" - Johann Wolfgang v. Goethe starb vor 150 Jahren am 22. März 1832 - leistet auch die Hörspielabteilung einen Beitrag. Jürg Amann, der junge Schweizer Autor, dessen erfolgreiches Erstlingshörspiel "Verirren oder das plötzliche Schweigen des Robert Walser" RB mit dem BR herausgebracht hat, legt diesmal eine sehr beachtenswerte Komödie vor, in deren Zentrum der 80jährige Goethe steht. Mit liebevollem Respekt, aber auch mit kritischem Blick aus heutiger Perspektive, wird hier der große Dichter und Naturforscher gezeichnet. Geheimer Mittelpunkt der (dennoch) amüsanten Handlung ist eine abwesende Figur mit einem traurigen Schicksal: der Sohn des Dichters, August von Goethe. Dieser unglückliche Mensch konnte nie aus dem Schatten des großen Vaters heraustreten, niemals als eigenständiges Individuum ernst genommen werden. Aus Verzweiflung reiste er 1830 - auch diesmal auf den Spuren des Vaters - nach Italien, wo er an seiner Trunksucht zugrunde ging. Zu Hause in Weimar soll nun, möglichst schonend, dem alten Geheimrat die traurige Botschaft übermittelt werden. Wir werden Zeugen eines seiner vielen Gespräche mit seinem Sekretär Eckermann, schauen ihm quasi beim Dichten zu, er ist derzeit mit der Vollendung des "Faust" beschäftigt, und lernen seinen Hausmusikkreis kennen, den Ottilie anleitet, seine von ihm sehr verehrte Schwiegertochter. Was die seinerzeitigen politischen Verhältnisse im biedermeierlichen Deutschland angeht - aber auch die Verhältnisse an der Bühne in Weimar, der Goethe lange Zeit als Theaterdirektor vorstand und zu bedeutendem Ruf verhalf: es herrscht überall die Nacht, die "deutsche Nacht".
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen 1981
- Erstsendung: 29.01.1982 | 59'00