Hörspiel
Autor/Autorin:
Günter Eich
Eine Stunde Lexikon
Ein Traumspiel (Fragment/1933)
Komposition: Helge Jörns
Technische Realisierung: Eduard Kramer, Gerten
Regieassistenz: Norbert Schaeffer
Regie: Werner Klippert
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Christoph Eichhorn Leser Tatjana Pasztor Die Stimme Franz Boehm Ausrufer/Postbote Heinz Meier Wahrsager/Indianer Krieche Gabi Bollinger-Erb Vocalise
Traumspiele haben Günter Eich berühmt gemacht, aber man vergaß oft, daß nicht erst die Nachkriegszeit ihn zum Träumen gebracht hat. Schon diese frühen Träume enthalten Grundmotive Eichs und den unverwechselbaren Eich-Ton der Sprache, und es geht in diesem Traumspiel um die Vieldeutigkeit des Glücks. Es werden Wörter bzw. Namen gesucht, wie späterhin im Jahr Lazertis. Der richtige Name, sobald gefunden, soll sich in diesem Falle als Person materialisieren in Gestalt der Geliebten, die vorher nur eine Stimme ist. Schon in diesem Hörspiel gibt es die Kunst der beinah unmerklichen Blenden, die Zeit und geografische Orte überspringen, geleitet vom lexikalischen Wort. Um die Zeit zu vertreiben, blättert er, der 'Erzähler', in einem Lexikon und erlebt an der Mannigfaltigkeit des Buches die ganze Vielfalt der Welt mit heiteren und traurigen Abenteuern. Traumhaft erfüllen sich seine Wünsche. Er bereist fremde Länder, kauft sich seltsame Gegenstände, von denen er liest, erlebt seine große Liebe, die ihm unter den verschiedensten Namen immer wieder begegnet, und immer wieder verschwindet.
Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk 1982
- Erstsendung: 25.07.1982 | 42'22