Hörspiel
Autor/Autorin:
Ludwig Harig
Ein Fest für den Rattenkönig
Komposition: Walter Krennrich
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack
Musik: Hans Bollinger (Singstimme), Gabi Bollinger-Erb (Singstimme)
Regie: Heinz Hostnig
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Reinhart Firchow Dichter Theophil Maier 1. Höfling Ewald Liska 2. Höfling Dietburg Spohr 1. Hofdame Hanna Auerbacher 2. Hofdame Günter Stutz 1. Mann Matthias Knisbeck 2. Mann Alice Bungert 1. Frau Gretel Palm 2. Frau
In einem langen Brief an seinen Hofrat, kommentiert von abwechselnden Meinungsäußerungen der Höflinge und Bürger, werden Aufstieg und vor allem Fall des Sturm-und-Drang-Dichters Heinrich Leopold Wagner beschrieben und die Hintergründe für seine Vertreibung aus Saarbrücken beleuchtet. Wagner, beim Gerichtspräsidenten als Erzieher der Söhne angestellt und bei Hof als talentierter Dichter eingeführt, erfüllt kaum die Erwartungen der Höflinge und Hofdamen nach amüsanter, geistreicher Unterhaltung. Um so mehr setzen die Bürger auf ihn, hoffen, daß sein Tun zu Schriften heranwachsen werde, daß die Menschen bessern, erschüttern und erheben wird. Je mehr Wagner aber gegen den Hof und damit für sie Partei ergreift, desto bereitwilliger stimmen sie selbst in den großen Beschimpfungschor der Höflinge ein, ein Beschimpfungschor, dessen Parolen gegen die Intellektuellen und Schriftsteller auch dem Bürger von heute nur zu vertraut sein müßten. So erweist sich als Verdeutlichung einer aktuellen Problematik, was in der Montage aus Briefausschnitten, Liedern, Vorträgen und Gesprächsteilen zunächst die Darstellung des Konfliktes eines bürgerlichen Dichters mit dem Adel zu sein schien. Ludwig Harig, geboren 1927 in Sulzbach/Saar, Autor zahlreicher Prosabücher, Übersetzungen und Hörspiele, u.a. 1966 Kunstpreis des Saarlandes, 1975 Stipendium des Berliner Kunstpreises, 1977 Kunstpreis der Stadt Saarbrücken, schrieb für den WDR zuletzt das Hörspiel "Warum kann ich nicht vom Truge in die Wahrheit übergehen" (1978).

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / Saarländischer Rundfunk 1981
- Erstsendung: 07.03.1982 | 47''00