Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Dante Alighieri
Die göttliche Komödie (1. Teil: Die Hölle)
Vorlage: Die göttliche Komödie (Epos, italienisch)
Übersetzung: Dieter Schönbach
Bearbeitung (Wort): Dieter Schönbach
Komposition: Dieter Schönbach
Technische Realisierung: Rosolski, Winner, Ingrid Lloyd
Regie: Dieter Schönbach
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hannes Messemer Der alte Dante Siemen Rühaak Der junge Dante Thomas Holtzmann Virgil Gustl Halenke Beatrice Sebastian Biamonti ein italienischer Sprecher Pater Kromer Ein lateinischer Sprecher Sylvester Schmidt ein Simultansprecher Uta Maria Schütze Francesca Volker Spahr Ciacco Klaus Boltze Der Teufel Malacoda Friedrich Plate Catalan Rolf Boysen Mohammed
Dantes (1265-1321) allegorisch-lehrhaftes Gedicht erzählt in den drei Teilen "Hölle", "Fegefeuer" und "Himmel" das Gleichnis der Seele auf ihrem Wege von der Sünde zum Heil und zur Anschauung Gottes. Es gilt als das als zu reiner Kunstform verwirkllichte Mittelalter. Dante, Verkörperung der Seele, kann, allein in einem finsteren Wald und im Zustand der Unwissenheit, den Weg des Heiles nicht finden. Sinnliche Begierden und wilde Tiere bestürmen ihn, bis Vergil, die Verkörperung der Vernunft und des Wissens, ihn durch die Hölle und durch das Fegefeuer führt. Doch vor den Pforten des Paradieses muß auch er zurückbleiben, Beatrice, das Sinnbild des Glaubens und der Gnade, übernimmt die weitere Führung. Dieter Schönbachs Interpretation ....stellt zwar die formale Struktur der Gesänge mit ihrer spezifischen Rhythmik und ihrer poetisch-musikalischen Klangphonetik in den Vordergrund, versieht sie jedoch auf verschiedenen Ebenen mit sowohl parallelen als auch kontrapunktischen Materialien. Der Darstellungskatalog reicht von der einfach gesprochenen Terzine bis hin zum gesamten Kompendium akustisch darstellbarer assoziativer Reflexionen. Eine Vielzahl von Schauspielern gibt individuelle und chorische Farbe. Wie in einem Kaleidoskop fächern sich Sprech- und Klangimpulse innerhalb eines grafischen Fahrplanes, werden gespeicherten und veränderten realen Geräuschen und musikalischen Zitaten gegenübergestellt. Die Gesamtkomposition ist vergleichbar einem Gespinst, einer Verflechtung eines über die Kanäle verteilten Netzes von bewußt gesteuerten Aktionen, die erst in ihrem gemeinsamen Erleben die poetische Landschaft Dantes in dramaturgischer Abfolge entstehen lassen". "Die göttliche Komödie", die sich bislang der theatralen Realisierung widersetzte, wird auf der Basis der so beschriebenen Gesamtkomposition auch szenisch aufführbar: In Zusammenarbeit mit dem WDR planen die Städtischen Bühnen Münster dieses Unternehmen.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1982
- Erstsendung: 09.04.1982 | 43'50