Hörspiel

Autor/Autorin: Melchior Schedler

Das ist nicht von Eugen Roth

Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Gabriele Neugroda

Regie: Oswald Döpke

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Gert WestphalWalter Gesierich
    Hildegard KrekelTontechnikerin
    Ronald F. StürzebecherPförtner
    Magda HenningsHilda
    Alois GargPenzel
    Josef Meinertzhagen1. Anrufer
    Arno Görke2. Anrufer
    Pawel MatweewNachrichtensprecher
    Oswald DöpkeVerkehrsfunksprecher

Seit vielen Jahren arbeitet Herr Gesierich nur beim Funk und viel zu oft, so meint er, sind seine Fähigkeiten in unzähligen kleinen Sprecherrollen verschlissen worden. Aber einmal alle sechs Wochen ist für ihn der große Tag: Da darf er ganz alleine das Nachtprogramm bestreiten, da darf er all die unentdeckten Perlen seiner Sprachkunst hervorholen und sich mit einer verschworenen kleinen Hörergemeinschaft ein Inselchen schaffen, auf dem ein kultureller Hauch weht, den sonst die allzu prosaische Gegenwart nicht mehr zuläßt. Doch eines Abends ist alles anders: Der Nachtportier Penzel, gewöhnlich sein erster Bewunderer, für den er immer ein Eugen-Roth-Zitat in die Sendung einbaut, ist nicht mehr da, stattdessen befragt ihn ein junger Mann vom "Speziellen Objektschutz" beim Betreten des Funkhauses roboterhaft nach seiner Identität. Und auch während der Sendung hat Gesierich das Gefühl, daß grundlegende Veränderungen stattgefunden haben: Seine verschworenen Hörer haben sich in stimmungsmörderische Ignoranten verwandelt, die noch unerträglicher sind als die ihn umgebende Stille. Das hält er nicht aus, der alternde Moderator, und er nutzt die Nacht zu einer wortgewaltigen Abrechnung mit sich und seinem Beruf. Melchior Schedler, der dieses witzig-groteske Porträt einer fast tragischen Persönlichkeit schrieb, wurde 1936 in Oberammergau geboren. Er arbeitete als Bühnenbildner und Dramaturg, filmte und schrieb vor allem für Kinder Romane, Fernsehserien und Theaterstücke.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1982
  • Erstsendung: 21.08.1982 | 42'15

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