Originalhörspiel, Mundarthörspiel

Reihentitel: Land und Leute

Autor/Autorin: Werner Liborius

Der Urjels-Palm - E kölsch Levve en Diorämcher (1. Teil)

Komposition: Kurt Herrlinger
Technische Realisierung: Hans-Peter Esser, Maria Mehrländer

Regie: Manfred Brückner

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Josef MeinertzhagenBänkelsänger
    Ursula LandSettche
    Gerti RunkelSprecherin
    Millie GriesbachStina
    Ernst MömkesChronist
    Olaf QuaiserEmployé
    Ludwig ThiesenFranz Palm
    Hans-Joachim WorringenPfarrer
    Lotte RauschNies
    Hans-Peter ThielenFremder
    Jochen GriesbachHennesje
    Richard GriesbachWaltzer
    Elmar NettekovenSchang
    Hans-Peter ThielenAmtmann
    Hildegard KrekelCäcilie
    Johanna MayMargretchen
    Friedrich KautzMeyer
    Uwe PlatzHubert
    Ursula WernerLenche

Im Februar 1882 ist in den "Kölner Nachrichten" folgender Nachruf zu lesen: "Wieder ist ein Veteran der letzten Freiheitskriege zur großen Armee abmarschiert: Der Orgeldreher Palm, rühmlichst bekannt durch seine Sauberkeit. Er hat bei den Schwarzen Husaren gedient und erzählte gern wie die alten Krieger von seinem Soldatenleben." Dieser Nachruf gilt einem Manne, der in Köln als stadtbekanntes Original berühmt wurde: Johann Joseph Palm (1801-1882) gen. Der Urjels-Palm. War dieser Kölner Straßenmusikant, der in schwarzer Husarenmontur die Drehorgel spielte, wirklich einer jener einfältigen Sonderlinge, zu dem ihn die Legende gemacht hat? Johann Palm, ein direkter Nachfahre, hat die Biographie dieses Mannes geschrieben, dessen Leben von Wanderlust und Fernweh bestimmt, aber auch von Ordnungsliebe und Verantwortungsbewußtsein geprägt war. Er kam durch halb Europa, nahm am griechischen Befreiungskrieg teil, trat als Kavallerieoffizier in zaristische Dienste und heiratete in Rußland. Dort leben heute noch Nachkommen. Als seine Frau starb, ging er nach Berlin, wo er bei dem Dekorations- und Hofmaler Gropius die Herstellung von Dioramen lernte. Solch ein Diorama zeigt auf bühnenbreiter Leinwand naturgetreue Landschaften, wobei bewegliche Teile und Beleuchtungseffekte die Illusion der Wirklichkeit verstärken. Werner Liborius hat dieses Leben, in dem sich auch der Wandel der Stadt Köln von der Franzosenzeit bis zum Bismarck'schen Kaiserreich wiederspiegelt, mit Hilfe der Stereophonie in "akustische Dioramen" gefaßt.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1983
  • Erstsendung: 20.06.1983 | WDR 1 | 72'43

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