Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Curt Hohoff
Woina - Woina
Vorlage: Woina, Woina (Roman)
Bearbeitung (Wort): N. N.
Regie: Gert Westphal
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Nicht bekannt
Dieses Hörspiel mag vom Thema her unbequem sein, denn die zwei Worte des Titels sind ein Schrecken für uns alle. Die zwei Worte sind russisch, und 'Woina' heißt auf Deutsch 'Krieg'. Sollen wir uns ihren Schrecken noch einmal zumuten? Wir glauben: Ja. Wir wollen den Erinnerungen nicht ausweichen und die Augen vor der Zukunft nicht verschließen. Aber unser Hörspiel wird weniger den Krieg zeigen als das, was in ihm gedacht wurde. Das ist entscheidend. Die Gedanken von damals sind noch unter uns; abgebrochen, unbewältigt manche von ihnen. Die Erinnerungen sind ein Teil unserer Gegenwart. Zehn Jahre ist es schon her, daß eine große deutsche Armee, ausgeliefert dem Eiswinter der Steppe, im Stich gelassen von ihrer Führung, bei Stalingrad zu Grunde ging. Und noch lebt ein großer Teil ihrer Soldaten und viele andere unserer Brüder unter der Herrschaft derer, die von Stalingrad aus ihren Marsch ins Herz Deutschlands antraten. Unsere Gegenwart ist nicht zu leben, ohne die Ursachen von damals zu respektieren. Denn wir sind nicht frei von dem Damals der Tage in Stalingrad. Das Buch, das "Woina - Woina" wie ein Menetekel auf seinen Titel schrieb, stammt von einem deutschen Soldaten des letzten Krieges, von Curt Hohoff. "Woina - Woina" - "Krieg - Krieg." Erinnerung und Beschwörung. Erinnerung auch an die Heere der Toten, Beschwörung des "Nie wieder" der Überlebenden, gesendet den Hörern, die nicht vergessen können und nicht vergessen wollen, weil vergessen uns alle schuldig machen würde, am Tage von Stalingrad - zehn Jahre danach, aber noch nicht im Frieden.

Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen 1951
- Erstsendung: 28.01.1953 | Radio Bremen Hansawelle | 107'11