Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Lidia Amejko
Der Schlaf der Vernunft
Übersetzt aus dem Polnischen
Übersetzung: Marzenna Sobiecka, Georg Wilhelm von Brandt
Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Ulrike Koch
Regieassistenz: Hans Cybinski
Regie: Manfred Marchfelder
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Thomas Holländer Adam Uta Hallant Mutter Eric Vaessen Vater Sabine Vitua Ehefrau Rainer Pigulla Brunnenredner Ingolf Gorges 1. Stimme Otto Czarski 2. Stimme Dieter Kursawe Mann Thomas Frey Arzt Henning Schlüter Ein Alter Uwe Müller Lektor Joana Schümer 1. Frau Brita Sommer 2. Frau Martina Reuter 3. Frau Gino Boneschi Adam als Kind Uwe Neumann Bruder
Der Schriftsteller Adam möchte an seinem Geburtstag allein und unbehelligt bleiben. Man kann ihm aber eine Nachricht auf Tonband hinterlassen. Schon in der Frühe läutet das Telefon, und seine Mutter verkündet siegessicher: "Addie, mein Junge, an diesem Tag wollte ich natürlich die erste sein", und die verlassene Ehefrau gratuliert sarkastisch: "Ich hoffe, mein Liebling, Du wirst es nie bereuen, daß Du uns verlassen hast..." Die Cour der Gratulanten setzt sich fort, aber es mehren sich die Stimmen, die den Anlaß des Tages nur zum Vorwand nehmen oder gänzlich aus den Augen verlieren, wie jener Brunnenredner, der für gewöhnlich nur zum plätschernden Wasser spricht. Ein Raunen und Flüstern vernimmt man, Teufelsspuk und Weihwasserzauber und Stimmen "von oben, aus der Höhe", in die sich fernes Donnergrollen und Halleluja mischen. - Es gibt diesen Zyklus von Goya, dessen Titel das Hörspiel zitiert: Dem Kopf des Schlafenden entspringen die Gestalten und Gespenster seines Traums...
Weitere Informationen
Lidia Amejko, geboren 1966 in Wroclaw (Breslau), ist Leiterin des dortigen Studentenradios Nad Odra. Ihre avantgardistischen und surrealistischen Texte für den Funk und das Theater, anfangs ein Geheimtip, sind in Polen inzwischen vielfach preisgekrönt.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1994
- Erstsendung: 07.07.1994 | 36'44