Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: André Obey

Ein Opfer für Wind

Vorlage: Ein Opfer für Wind (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Oswald Döpke
Komposition: Klaus Blum

Regie: Oswald Döpke

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Heinz KlevenowMenelaos
    Peter LührOdysseus
    Wolfgang EngelsAgamemnon
    Wolfgang GolischDiener
    Rosemarie GerstenbergKlytämnestra
    Vera SchultIphigenie

Das Hörspiel ist eine eigenwillige, gegenwartsnahe Version des antiken Stoffes: André Obeys Iphigenie-Einakter "Ein Opfer für Wind". Obey hat nicht den Ehrgeiz einer Neufassung des griechischen Sagenstoffes. Die griechische Sage ist ihm Mittel zum Zweck. Der Helena-Raub wird mit keinem Wort erwähnt. Der Autor will die religiöse Verblendung eines Volkes, hier der Armee, die dem "Alten" - das ist der Priester Kalchas - blind vertraut, und den politischen Machtrausch eines von seiner Sendung erfüllten Königs und Oberbefehlshabers der Armee, Agamemnon, am Beispiel des Schicksals der 16jährigen Prinzessin darstellen. Das betulich-onkelhafte Eifern des Menelaos kann den tragischen Ausgang ebensowenig aufhalten wie die vernunftpflichtige Klugheit des Odysseus, Iphigenie wird geopfert - und schon blähen sich die Segel der Flotte. Die Windstille ist zu Ende. Also ist Kalchas doch der große Seher? Mitnichten. Als die ersten Windstöße einsetzten, war das Opfer noch nicht vollzogen. Iphigenies Opfertod wird damit zur Chimäre.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Radio Bremen 1954
  • Erstsendung: 15.09.1954 | Radio Bremen Hansawelle | 60'20

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