Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Luis Sepúlveda
Leben und Leiden des Stan Laurel und Oliver Hardy
übersetzt aus dem Spanischen
Übersetzung: José F. A. Oliver
Technische Realisierung: Günther Kasper, Inge Böhle
Regieassistenz: Detlef Meißner
Regie: Hein Bruehl
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Rena Pieper Radiosprecherin Alexander Grill Oliver Hardy Klaus Herm Stan Laurel Philipp Schepmann Der Neue
"Erinnern Sie sich? ... einmal mußten wir ein Klavier in einen zweiten Stock hinauftagen. Beide hatten wir das Klavier auf unsere Schultern gepackt, und jeder zog auf seiner Seite ... Stan Laurel! Stan! Widersprechen Sie mir nicht! Bleiben Sie im Drehbuch!" Zwei politische Gefangene in einem chilenischen Gefängnis. Der "Neue", der wie ein stöhnender Sack in die Zweimann-Zelle geworfen wird, nachdem er stundenlange Folterverhöre nur mühsam überlebt hat, sieht sich einem Irren gegenüber. Oder ist der verrückte Typ, der sich selbst als Ollie und ihn als Stan bezeichnet, gar ein Spitzel? Doch allmählich gelingt es dem "Dicken", den jammernden "Dünnen" mit allen erdenklichen Mitteln zu einer gedanklichen Flucht aus der trostlosen Realität zu ermutigen. Nur in dieser ver-rückten, zweiten Wirklichkeit scheint ein Überleben möglich: Ein Leben und Leiden, das in der Phantasie das Panorama des Schreckens verdrängen soll.
Weitere Informationen
Luis Sepúlveda, geboren 1949 in Chile, mußte wegen seiner politischen Aktivitäten Chile verlassen. Seit 1980 lebt er als Autor und Journalist in Deutschland im Exil. Er hat Kurzgeschichten, Novellen, Theaterstücke, Hörspiele und Essays veröffentlicht. Sepúlveda hat zahlreiche literarische Auszeichnungen erhalten. "Leben und Leiden des Stan Laurel und Oliver Hardy" erhielt 1989 den internationalen Hörspielpreis "Margarita Xirgu" und ist von über siebzig Rundfunkanstalten in Lateinamerika und Spanien ausgestrahlt worden. Sein Erfolgsroman "Der Alte, der Liebesromane las" wird derzeit in Frankreich verfilmt.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1994
- Erstsendung: 18.08.1994 | WDR 1 | 45'00