Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Anders Nyman

Das Porträt

Übersetzt aus dem Schwedischen

Vorlage: Das Porträt (Theaterstück, schwedisch)
Übersetzung: Marianne Weno
Komposition: Klaus Buhlert
Technische Realisierung: Dietmar Hagen, Robert Baldowski

Regie: Jörg Jannings

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Thomas HoltzmannAlberto Giacometti
    Detlef JacobsenJames Lord
    Juliane KöhlerCaroline

Irgendwann Mitte der Fünfziger Jahre betritt ein Mann das Pariser Atelier des Bildhauers Alberto Giacometti. Er heißt James Lord. Er ist Kunstschriftsteller. Er ist eben aus New York herübergekommen, um ein Porträt für die "Art Review" zu schreiben. Und er hat extra schriftlich vorher einen Termin vereinbart. Doch Giacometti kann sich an nichts erinnern, muß arbeiten und will ihn vor die Tür setzen. Da entdeckt er etwas. Er entdeckt, daß dieser energische, kultivierte Amerikaner das Gesicht eines Mörders hat. Und jetzt will ER ein Porträt zeichnen - seins. - Es gelingt nicht. Sie versuchen es wieder. Aus Tagen werden Wochen. Giacometti ist kratzbürstig, selbstzerstörerisch und besessen. James Lord ist stolz, als Modell erwählt zu sein, und meditiert über Kunst und Künstler. Sie sitzen sich im Atelier gegenüber, belauern sich und würden einander am liebsten an die Kehle gehen. Doch die Wunden, die sie sich schlagen, öffnen sie auch; wer sich erst einläßt, muß sich auch ausliefern. Und während ihre Porträts scheitern (Lord erhält inzwischen Drohbriefe von seiner Familie, und die "Art Review" hat ihm die Zusammenarbeit aufgekündigt), sind sich die beiden Männer unvermutet ganz nah: Leidenschaft und Verzweiflung haben die Konventionen weggeätzt. Und darum geht es. "Es geht darum", sagt Giacometti, "zu zeigen, was vom Menschen übrigbleibt, wenn das Scheinbild weg ist."

Weitere Informationen
Anders Nyman, Jahrgang 1955, lebt in Stockholm. Er ist Absolvent der Dramaturgieklasse des Schwedischen Dramatischen Instituts. Sein erstes Theaterstück "Das Porträt" wurde 1989 in Göteborg uraufgeführt und 1991 in einer Hörspielbearbeitung vom Schwedischen Rundfunk gesendet. Seine beiden in der Folge entstandenen Hörspiele "Die Seilbahn" und "Der kleine Tod des Henry G." wurden in Deutschland vom Saarländischen Rundfunk bzw. vom Mitteldeutschen Rundfunk produziert. Seine letzten Arbeiten sind das Theaterstück "Cirkus Medici" und die Oper "HP", die im Herbst 1995 uraufgeführt werden wird.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Mitteldeutscher Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk 1994
  • Erstsendung: 26.12.1994 | 80'41

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