Hörspiel

Autor/Autorin: Gerhard Köpf

Borges gibt es nicht

Technische Realisierung: Karl-Heinz Stoll, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Uwe Schareck

Regie: Otto Düben

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Rolf BeckerErzähler
    Ernst JacobiIch
    Nina DanzeisenZitator
    Traugott BuhreEr

Während eines Aufenthaltes in Rom erfährt das Erzähler­Ich auf dem Weg ins Kino vom Tod des großen argentinischen Dichters Jorge Luis Borges. Im Kino-Café trifft er, offenbar ein großer Bewunderer dieses "blinden Sehers", auf einen argentinischen Künstler, der ihm auf verblüffend einleuchtende Weise zu beweisen versucht, daß Borges eine bloße Mystifikation, nichts als die geniale Erfindung eines Dichters sei. Dieser Dichter habe sich die Sehnsucht aller Schriftsteller erfüllt: nämlich "die eigenen Figuren leibhaftig werden zu lassen". Im listig-labyrinthischen Verwirrspiel aus Werkzitat, Biographie und überliefertem Mythos, das gerade dieses Werk und dieser Dichter fast nahelegen, scheint Borges, der "das Wissen und die Geheimnisse der Jahrhunderte suchte", unversehens zum Schauspieler zu werden, der die Weltliteratur auswendig lernte. Gerhard Köpf, geboren 1948 in Pfronten/Allgäu, lebt in München und lehrt derzeit als Professor für Gegenwartsliteratur und angewandte Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg. Außer wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte er Essays und Erzählungen in Zeitschriften und Anthologien sowie die Romane "Innerfern" (1983) und "Die Strecke" (1986). 1983 erhielt er den "Preis der Klagenfurter Jury". Gerhard Köpf schrieb bisher die Hörspiele "Der Wolkenschieber" (1983), "Fischwinter", "Der Kampf mit dem Drachen" und "Landfunk" (1984).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk 1988
  • Erstsendung: 07.04.1988 | 30'55

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?