Hörspiel

Autor/Autorin: Nelson Rodrigues

Der Todeskuß

Übersetzung: Henry Thorau
Bearbeitung (Wort): Hans Gerd Krogmann
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Anne Buchholz
Regieassistenz: Thomas Werner

Regie: Hans Gerd Krogmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Horst MendrochAmado Ribeiro
    Volker RoosArandir
    Renate SchroeterSelminha
    Helena RüeggDalia
    Wolfgang PreissAprigio
    Franz BöhmCunha
    Reinhard SchulatBarros
    Jürg LöwAruba
    Anke TegtmeyerMatilde
    Matthias PonnierWerneck
    Gerd CrollPimentel
    Claudia AmmJudith
    Rotraut RiegerWitwe

Arandir, ein junger Arbeiter, ist auf der Hauptstraße von Sao Joao de Meriti in Brasilien Zeuge eines Verkehrsunfalls geworden. Ein Bus hat einen Mann erfaßt, vom Rinnstein auf die Straße geschleudert und tödlich verletzt. Arandir ist zu dem Mann gerannt, und dort ist es zu dieser von allen am "Drama" beteiligten Personen unterschiedlich dargestellten und interpretierten Szene gekommen: Er hat dem Sterbenden einen Kuß auf den Mund gegeben. Presse und Polizei schlagen zu und beschuldigen Arandir der Homosexualität. Für ihn jedoch, der glücklich verheiratet ist, war es nichts anderes als ein Akt der Nächstenliebe. Doch niemand glaubt ihm, auch nicht seine eigene Familie. In einem Aufsatz in "Theater heute" zitiert der deutsche Übersetzer den brasilianischen Dramatiker Nelson Rodrigues u. a. mit folgendem Satz: "Der Mensch wird geboren, lebt und stirbt, ohne jemals sein wahres Gesicht gesehen zu haben". Siebzehn Theaterstücke solcher Art hat Nelson Rodrigues zwischen 1941 und 1979 geschrieben; trotz ästhetischer und politischer Vorwürfe von linker wie rechter Seite haben sie ihm den Ruf eingebracht, Brasiliens größter Theaterautor zu sein.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1987
  • Erstsendung: 28.01.1988 | WDR 1 | 20:00 Uhr | 59'51

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