Hörspiel

Autor/Autorin: Günter Kunert

Besuch bei Dr. Guillotin

Technische Realisierung: Hans Scheck, Christine Koller
Regieassistenz: Irene Schuck

Regie: Bernd Lau

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Helmut StangeProfessor Sömmering
    Axel MilbergWedekind, sein Assistent
    Ernst JacobiÖlsner, deutscher Zeitungskorrespondent
    Klaus SchwarzkopfDr. Guillotin
    Hans BergmannAlphonse, Kellner
    Paul FriedrichsToilettenwärter
    u.a.

Dr. J. I. Guillotin forderte in einer Rede vor der Nationalversammlung am 1. Dezember 1789: "In allen Fällen, in denen das Gesetz die Todesstrafe für eine angeklagte Person vorsieht, soll die Strafart die gleiche sein, welcher Art Verbrechen sie sich auch immer schuldig gemacht hat. Der Verbrecher soll enthauptet werden, was ausschließlich vermittels einer einfachen mechanischen Vorrichtung durchgeführt wird." Die maschinelle Enthauptung aus Gründen der Gleichheit durch das Fallbeil, die Guillotine, wird in Deutschland als "barbarisch" abgelehnt. In Günter Kunerts neuem Hörspiel reist auf Einladung Dr. Guillotins der Frankfurter Chirurg Sömmering, der zum Coupieren der Mandeln ein kleines, der Guillotine sehr ähnliches Instrument erfunden hatte, zusammen mit seinem Assistenten Wedekind nach Paris. Zu einem allgemeinen wissenschaftlichen Disput und der Absicht der Deutschen, dem französischen Kollegen die traditionelle und eigentlich "germanische" Hinrichtungsweise des Erhängens wieder schmackhaft zu machen, kommt es nicht mehr. Ein deutscher Zeitungskorrespondent in Paris bringt die später in Deutschland noch "wegweisend" werdende Idee der technischmedizinisch fortschrittlicheren Tötungsart, die auch hygienischer sei, auf: Tod durch Zyankali.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 1988
  • Erstsendung: 02.01.1989 | 52'00

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