Hörspiel
Autor/Autorin:
Jaime Miranda
Sinnlose Heimkehr
Technische Realisierung: Holger Mees, Ursula Götz
Regie: Hans Drawe
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Angelica Domröse Chela Werner Rehm Mario
Seit nahezu zehn Jahren leben Mario und Chela im schwedischen Exil. Die lange Abwesenheit hat sie die chilenische Heimat nicht vergessen lassen. Monat für Monat wartet man auf das Eintreffen der Rückkehrlisten: In völliger Willkür - und unter der erpresserischen Bedingung, auf jede politische Aktivität zu verzichten - gestattet die Regierung in Santiago einer begrenzten Zahl ehemaliger Bürger die Einreise. Man lebt auf Abruf, sozusagen auf den Koffern sitzend. Für die eigenen Kinder jedoch ist der schwedische Alltag längst vertraute Umwelt geworden, ihre Erinnerung an Chile ist verblaßt. Und Marios Vater, dem man einst ins Exil folgte, ist schwer erkrankt; die Strapazen einer langen Reise würde er kaum überleben. Als schließlich die Rückkehr möglich wird, scheint es zu spät zu sein. Die von Diktatur und Arbeitslosigkeit niedergedrückte Heimat kümmert sich wenig um die voller Hoffnung und Idealismus Zurückgekommenen; schon gar nicht feiert man sie als Helden. Die Gedanken gehen zurück nach Schweden, zu den Kindern, dem kranken Vater. Sinnlose Heimkehr? 25jähriger verlassen. Seine ersten Theatererfolge erlebte er im Exil in Caracas/Venezuela. Mit einer Gruppe chilenischer Schauspieler unternahm er Tourneen durch Europa, die USA und Kanada. Nach Chile zurückgekehrt, erhielt er für die Theaterfassung von "Sinnlose Heimkehr" im Jahr 1984 den "Preis der Kunstkritiker" und den "Preis der Stadt Santiago" (der ihm auf politischen Druck hin wieder aberkannt wurde).
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 1989
- Erstsendung: 17.04.1989 | 79'40