Hörspiel

Autor/Autorin: Klaus Modick

Im Moos

Bearbeitung (Wort): Stephan Schwartz
Technische Realisierung: Johannes Carstens, Elke Kellermann
Regieassistenz: Waltraud Heise

Regie: Stephan Schwartz

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Peter PasettiLukas Ohlburg, Botaniker
    Marc DegenerLukas Ohlburg, Student
    Jan-David RönfeldtLukas Ohlburg, Schüler
    Jona MuesLukas Ohlburg, Kind
    Gottfried KramerDr. Franz Ohlburg, Psychologe
    Dietmar MuesVater Ohlburg, Oberstudiendirektor
    Konrad KraussPeter, Sohn von Franz Ohlburg
    Pia WerfelMarianne, dessen Frau
    Rolf BeckerKommissar
    Sylvia WempnerFrau Schneider, seine Sekretärin
    Ernst von KlipsteinWilhelm Hennting, Bauer
    Rolf BohnsackHandwerker
    Traugott BuhreMandelbaum, Professor
    Corinne D' CruzMajorie Garfield, schottische Studentin
    Jochen SchenckKutscher Henschel
    Wolf Dietrich BergLehrer
    Christian Moritz MontenbruckMitschüler
    Franz-Josef SteffensLandarzt

In einem Sommerhaus im oldenburgischen Mollberg wird ein alter Mann, der Botaniker Lukas Ohlburg, tot aufgefunden. Die Umstände seines Todes scheinen ungewöhnlich, fast sogar mysteriös. Trotz der regnerischen Witterung waren alle Türen und Fenster geöffnet, und überall im Haus lag Moos verstreut. Bett und Schreibtisch waren mit Moosplacken bedeckt, und sogar im Gesicht des Toten, im Bart, um Mund und Nase, waren Spuren von Vermoosungen zu sehen. Im Auftrag der Kriminalpolizei sichtet der Bruder des Verstorbenen die Seiten eines Manuskriptes, an dem Ohlburg bis zuletzt gearbeitet zu haben schien. Es sind tagebuchartige Aufzeichnungen, Reflexionen und Erinnerungen. Diese Papiere beschreiben den Abschied des alten Mannes von der empirischen Welt, den Abschied von seiner Wissenschaft und ihrer analysierenden Denkweise, und sie beschreiben zugleich die wachsende Faszination des ehemaligen Botanikers für das unscheinbare Moos. Zwischen ihm und dem Moos entsteht eine Art Kommunikation, und seine Taubheit für die "Sprache" der Pflanzen weicht einer neuen Wahrnehmung, die sich sprachlicher Vermittlung entzieht. Dem Moos immer ähnlicher, wächst er hinüber in eine neue Identität. "Was der Mensch lernen könnte, wenn er gleichgültiger wäre, ist unermeßlich."

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1989
  • Erstsendung: 25.02.1989 | 58'20

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?