Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Hermann Broch

Die Erzählung der Magd Zerline

Vorlage: Die Schuldlosen (Roman)
Technische Realisierung: Alfons Steffens, Regina Gängrich
Regieassistenz: Annette Jainski

Regie: Andrea Breth

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Katharina Tüschen
    Manfred Böll
    Branko Samarovski

Seit mehr als 30 Jahren steht die Magd Zerline bei der betagten Baronin Elvira F. im Dienst, als sie an einem sommerlichen Sonntagnachmittag dem Untermieter der Baronin, Herrn A., in einem großen Monolog ihr Leben erzählt: ein Leben voller leidenschaftlicher Verstrickung, in dem das Schicksal der Magd untrennbar mit dem Schicksal 'ihrer Herrschaft' verknüpft ist, in das sie sich eingemischt hat bis hin zum Anspruch auf den Liebhaber der Baronin und dem Versuch, sich durch das Anzetteln eines Mordprozesses für entgangene Liebe und entgangenes Lebensglück zu entschädigen. Triebstark, eifersüchtig und willensstark, "sehr ihres Frauentums bewußt und geschlechtsstolz, eben darum aber an ihrer untergeordneten sozialen Stellung leidend (...), da ihre unzweifelhaft vorhandene, recht bedeutende Klugheit sich daran in eine Art Sklavenschlauheit verbogen hat", so beschreibt der Autor seine Figur an anderer Stelle. "Die Erzählung der Magd Zerline" ist ein Kapitel aus dem Roman DIE SCHULDLOSEN von Hermann Broch. In diesem 1950 erschienen Roman schildert Broch "deutsche Zustände und Typen der Vor-Hitlerperiode", befaßt sich mit "dem Problem der Menschenvereinsamung und der daraus entspringenden verantwortungslosen Gleichgültigkeit" als dem "Geistes- und Seelenzustand, aus dem das Nazitum seine eigentliche Kräfte gewonnen hat." Insofern bezeichnet Broch DIE SCHULDLOSEN als einen deutschen Roman.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Sender Freies Berlin 1988
  • Erstsendung: 27.03.1989 | 85'30

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