Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Lion Feuchtwanger
Erfolg (1. Teil: Justiz)
Vorlage: Erfolg (Roman)
Bearbeitung (Wort): Jochen Kittner
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Udo Schuster, Christiane Köhler, Gaby Kemper
Regieassistenz: Arturo Möller
Regie: Hartmut Kirste
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Axel Corti Erzähler Walter Andreas Schwarz Erzähler Hans Putz Dr. Otto Klenk/bayr. Justizminister Michael Habeck Dr. Franz Flaucher/bayr. Kultusminister Heiner Schmidt Dr. Siegbert Geyer/Rechtsanwalt/Abgeordneter Karl Maldek Paul Heßreiter/Fabrikant Hannelore Elsner Johanna Krain Franz Böhm Dr. Martin Krüger/Kunsthistoriker Max Grießer Ratzenberger Walter Netzsch Hartl Gerd Anthoff Staatsanwalt Andreas Szerda Rolf Castell Gerd Fitz Norbert Gastell Irene Harprecht Klaus Krauleidies Marianne Lindner Maria Stadler
Zu Beginn der zwanziger Jahre wird der Subdirektor der Staatlichen Bildersammlung in München, Dr. Martin Krüger, von den konservativen Kräften des Landes Bayern, denen er zu fortschrittlich ist, in einen Meineid-Prozeß verwickelt und unschuldig zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine Freundin Johanna Krain kämpft mit dem Anwalt Geyer und dem Schriftsteller Jacques Tüverlin um seine Freilassung. Zu Beginn verspricht sie sich Hilfe von einflußreichen Persönlichkeiten, etwa dem Keramikfabrikanten Heßreiter, "einem der fünf eingeborenen Lebemänner Münchens" und seiner Freundin, der Baronin Radolny. Ihr mächtigster Gegner ist der Justizminister Dr. Otto Klenk, eine Art bayerischer Bismarck, der für den Anwalt Geyer die "Verkörperung der Gewaltjustiz" darstellt. Das geistige Klima jener Jahre ist geprägt von ein dumpfen Provinzialismus, der den fruchtbaren Nährboden für die Bewegung der "Wahrhaft Deutschen" darstellt. Unter ihrem "Führer" Rupert Kutzner wächst diese Partei, in der das frustrierte Kleinbürgertum sich sammelt, zu einem politischen Machtfaktor heran, dem selbst der allmächtig scheinende Minister Klenk zum Opfer fällt. Aus einem Einzelfall von korrupter Justiz wird so unversehens ein Portrait einer Zeit, die geprägt ist von Verelendung und Inflation, Klassenjustiz und revolutionärer Gärung. Rupert Kutzner und die "Wahrhaft Deutschen" stellen ein scharfes, bissiges Portrait der frühen Nationalsozialistischen Bewegung und ihres Führers Hitler dar, geschrieben von einem Augenzeugen. Viele Personen des handlungsreichen Werkes sind lebensechte Portraits historisch bekannter Persönlichkeiten. Vor allem aber zeigt Feuchtwanger, wie der Schoß, aus dem der deutsche Faschismus kroch, fruchtbar wurde.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk / Bayerischer Rundfunk 1984
- Erstsendung: 03.07.1984 | 85'30
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Audio Verlag 2008
Rezensionen (Auswahl)
- Wilhelm Trapp: Süddeutsche Zeitung. 02.05.2008. S. 16