Hörspiel
Autor/Autorin:
Detlef Wolters, Johann Heinrichs
Die Halde brennt
Technische Realisierung: Helmuth Schick, Margitta Köhler-Bloy
Regie: Gottfried von Einem
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Gudrun Meyer Sabine Bertrand Illert Achim Stefan Gebelhoff Kalle Beatrix Franz Hanne Edgar M. Böhlke Peters Heinrich Giskes Dr. Vornholz Ursel Schmitz Mutter Schneider Ernst August Schepmann Kurze-Hermstädt Wolfgang Schwalm Glotzke Johann Heinrichs Vater Schneider u.a.
Bisher wurde nur wenig Literatur in der Sprache des Ruhrgebietes geschrieben. Was es stattdessen gibt: den "Kumpel Anton" als ulkiger Exote vor allem außerhalb des Kohlenpottes bestaunt, und Persiflagen auf die falsche Grammatik und eigentümliche Aussprache der Menschen zwischen Dortmund und Duisburg. Wahrscheinlich ist das so, weil die Sprache des Ruhrgebietes nicht als eigenständiger Dialekt verstanden, sondern als Konglomerat von Sprach- und Denkfehlern mißverstanden wird. Kann denn eine "proletenhaft verhunzte Sprache" differenzierte Emotionen und Gedankenverläufe wiedergeben? Die beiden Duisburger Autoren Detlef Wolters und Johann Heinrichs meinen: ja. Sie haben es in einem früheren, ebenfalls vom hr produzierten Hörspiel bewiesen und beweisen es diesmal aufs neue. Sie können die besonderen Ausdrucksqualitäten der Reviersprache so genau zeigen, weil sie Sprache und Mentalität der Menschen im Ruhrgebiet kennen und lieben, ihr Verhalten beobachten, ihre Tonfälle aufnehmen. Da ist nichts von "Volkstümeln" oder gar Karikatur. "Die Halde brennt" erzählt die Geschichte einer Gruppe Jugendlicher aus Duisburg, die an ihrem Treffpunkt, einer begrünten Schlackenhalde, hautnah mit einem Umweltproblem konfrontiert werden - und sich zu wehren versuchen.
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk 1985
- Erstsendung: 14.10.1985 | 46'17