Hörspiel
Autor/Autorin:
Reinhard Döhl
Ach, Luise lass ...
Komposition: Alfons Nowacki
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Gabriele Neugroda
Regieassistenz: Christoph Pragua
Regie: Hans Gerd Krogmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ingrid Andree Erzählerin L Ingrid van Bergen Erzählerin H Christel Koerner Erzählerin R Rotraut Rieger Erzählerin M Eva Garg Erzählerin G Karlheinz Vietsch Theodor Fontane Susanne Thorp Sängerin Manfred Georg Herrmann Männerstimmen Alf Marholm Wolfgang Grönebaum Johanna May Norman Matt Thorsten Volberg Dominique Jaeger
"Eine tiefe Stille trat ein, und die fremden Gäste steckten eben die Köpfe zum Schlußgebet in den Hut, als man hinter einem der Pfeiler ein heftiges und beinahe krampfhaftes Schluchzen hörte. Eine Komposition für den Wortfunk in sieben ausgewogenen Sätzen." So präzisiert Reinhard Döhl den Titel seines Hörspiels und führt zu seiner Entstehung folgendes aus: "In den 60er Jahren beschäftigte mich ein Projekt, dem ich den Arbeitstitel 'Wie man so sagt / wie man so liest / wie man so hört' gegeben hatte, das sich damals aber nicht abschließen ließ. Sein Plan sah eine spezielle typografische Edition der Gedichte 'wie man so sagt' und der Prosa 'wie man so liest' vor, die verbunden sein sollte mit ihrer akustischen Realisation: 'wie man so hört'. Die meisten Gedichte und einige Prosa erschienen statt dessen in Form von : 'Wegwerfheften' oder wurden u. a. vereinzelt in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Als akustische Spiele realisiert sind bisher allein aus 'wie man so sagt' der Hörtext 'man' (WDR 1969/SR 1970) und aus 'wie man so liest' das Hörspiel 'Hans und Grete oder Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm' (WDR 1970). 'Ach Luise, laß ...' ist eine weitere akustische Realisation aus dem Projektteil 'wie man so liest' und dort als 'Frauenroman' ausgewiesen. Er ist Hörspiel in einer Weise, die nur der Rundfunk leisten kann: selektierend (Programm) und montierend (Technik). Er wählt sein Material aus sieben sogenannten Frauenromanen eines Autors und fünf Romanen schreibender Frauen, die in zeitlicher Nachbarschaft entstanden sind. Dieses Ausgangsmaterial ist nach musikalischen Regeln collagiert und hebt in der Verbindung von unterhaltender und anspruchsvoller Vorlage spielerisch die Antinomie des Rundfunkprogramms (Unterhaltung versus kulturelles Angebot) ebenso auf wie, im Wechsel von literarischen und musikalischen Zitaten, die Antinomie von Musik- und Wortprogramm." "Ach Luise, laß..." ist Reinhard Döhls achtes Hörspiel. Von 1970 bis 1985 schrieb Döhl für das Hörspielstudio des WDR die Reihe, "Versuch einer Geschichte und Typologie des Hörspiels in Lektionen".
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1984
- Erstsendung: 12.02.1985 | 57'28