Originalhörspiel

Autor/Autorin: Marie Luise Kaschnitz

Jasons letzte Nacht

Komposition: Enno Dugend
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack

Regie: Gustav Burmester

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Klausjürgen WussowJason
    Walter RichterArgo
    Elisabeth FlickenschildtMedea
    Ida KrottendorfKreusa
    Anneliese BenzKind des Jason und der Medea
    Kurt EbbinghausChiron
    Harry NaumannSchreiber
    Helmut Türk1. Knabe
    Holger Hildmann2. Knabe
    Kurt Meyer3. Knabe
    Paul Höfer1. Gefährte
    Johannes Killert2. Gefährte
    Peter Arthur Stiege3. Gefährte
    Lothar Rollauer4. Gefährte
    Lothar Rollauer1. Soldat
    Manfred Kothe2. Soldat
    Peter Arthur Stiege3. Soldat
    Fritz Brünske1. Richter
    Roderich Wehnert2. Richter
    Friedrich Otto Scholz3. Richter

Wie der Titel schon zeigt, hat Marie Luise Kaschnitz "ihr" Medea-Hörspiel aus der Perspektive des Jason geschrieben. Als unsteter Krieger, der sich von Medea hat behexen lassen, erkennt er am Ende seines Lebens sein wahres Glück, das er nicht gelebt hat - das Glück mit Kreusa in steter Zweisamkeit. "Die Liebe ist der eigentliche Sinn des Lebens trotzdem. Die Hitze, die tierische Brunst wirkt ihr entgegen, sie macht aus den Menschen einen Abgrund von Schlechtigkeit, erst die Kälte, die Grabeskälte, kann ihn dem furchtbaren Kreislauf seiner Begierden entziehen." So formulierte sie in der Frankfurter Poetikvorlesung 1960 und so könnte man auch die beiden Frauenfiguren in "Jasons letzte Nacht" definieren: Medea, die zauberisch sexuelle Begierde erregt und später als verarmte, machtlose Ehefrau betrogen wird mit Kreusa, der unschuldig Häuslichen.

Weitere Informationen
Marie Luise Kaschnitz (1901-1974) wurde in Karlsruhe als Tochter einer adligen Offiziersfamilie geboren. Sie arbeitete in den 20er Jahren als Buchhändlerin. Nach ihrer Heirat folgte sie ihrem Mann nach Königsberg, Marburg und Frankfurt am Main. Ihre letzten Lebensjahrzehnte verbrachte sie in Rom und Frankfurt. 1955 erhielt sie den Büchner-Preis. Sie trug entscheidend zur Entwicklung des literarischen Hörspiels bei. Sie schrieb u.a. "Die fremde Stimme" (1952), "Catarina Cornaro" (1954), "Die Angst der Elisa Rocca" (1955), "Tobias oder Das Ende der Angst" (1961), "Ein königliches Kind" (1963), "Schneeschmelze" (1963), "Unternehmen Arche Noah" (1971), "Einer von Tausenden oder Der Denkzettel" (1987). (Pressetext des SFB von 2001)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Saarländischer Rundfunk / Bayerischer Rundfunk 1965
  • Erstsendung: 31.03.1965 | 49'45

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