Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Grigorij Gorin
Die lautere Wahrheit
Vorlage: Die lautere Wahrheit (Theaterstück, russisch)
Bearbeitung (Wort): Lilian Westphal
Technische Realisierung: Wolfgang Karreth, Hans Scheck, Angelika Glink
Ensemble: Kleines Ensemble
Regie: Lilian Westphal
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Karl Michael Vogler Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen Rita Russek Martha, seine Frau Christa Berndl Jakobine von Münchhausen, seine Gattin Volker Schmidt Theophil von Münchhausen, sein Sohn Helmut Stange Thomas, sein Diener Thomas Holtzmann Bürgermeister Hans-Günter Martens Heinrich von Rahmkopf, Advokat Rüdiger Hacker Pastor Mus Waldemar Kobus Feldwebel Reinhold Lampe Richter
Diese poetisch-groteske Komödie ist nicht einfach eine weitere Variation des so oft literarisch gestalteten Münchhausen-Stoffes, sondern hier macht der Lügenbaron den philosophisch und psychologisch inspirierten Versuch, Schein und Sein in Übereinstimmung zu bringen. Er sagt sich von seiner Familie, die ihn sowieso für verrückt hält, und allen Konventionen los; er will sich von seiner Frau scheiden lassen und Martha, ein junges Mädchen, heiraten. Aber natürlich geht alles schief. Denn außer der Liebe bewegt ihn vor allem das Verrinnen der Zeit: Die soll gefälligst nach seinen Wünschen anhalten oder weiterlaufen. Auch weigert er sich, den offiziellen Kalender zur Kenntnis zu nehmen. Als er dann aber feststellen muß, daß seine Legende ihn schon überlebt hat, erschießt er sich. Seine Familie beutet nun seinen Ruhm aus, veröffentlicht seine Lügengeschichten, die schnell zum Bestseller werden, und errichtet ihm ein lebensgroßes Denkmal. So bleibt ihm nichts anderes übrig als zurückzukehren. Denn in Wirklichkeit hat er damals danebengeschossen und mit Martha heimlich ein neues Leben begonnen. Nun hat er sein letztes Abenteuer zu bestehen: Er muß seiner tatsächlichen Identität auf die Spur kommen und endlich die Antwort auf die Frage nach der Wahrheit in der Lüge finden.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 1991
- Erstsendung: 16.12.1991 | 74'40