Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Autor/Autorin:
Bernhard Windisch
Walpurgis auf dem Walberla
Technische Realisierung: Barbara Liebrich, Peter Zelnhöfer
Regie: Christian Stelzer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Andreas Stock 1. Stimme/Polizist/Pan Norbert Küber Erzähler/Ziegenbock/Betrachter/Herr XY Hans-Josef Eich Mephitis Putoris Jochen Nix Fließ/Fließ-Paris Michaela Domes Schnecke/Grazie Hannes Seebauer Zeremonienmeister/Künstler/Sprecher der Hasen Bernhard Windisch Literat Uli Kulp Anderer Literat/Jüngling Christian Stelzer Kritiker Marina Schütz Hexe Sandra Meyer Andere Hexe/3. Grazie/Mädchenstimme Esther Weisert 2. Grazie Lutz Everth Goethes jenseitige Stimme/Aulos Triumphales Paul-Moritz Rabe Teufelchen Geräuschkulisse Chor Chor der Stechmücken Chor der Hexen Chor der Riesenfledermäuse Chor ekstatischer Stimmen Chor der Hexen und Teufel
"Herrschaften, gleich gibt es Krawall! Die Ohren sollen euch dröhnen!" So beginnt die "Walpurgis" von Bernhard Windisch. Der Ort, auf dem sie stattfindet, ist Frankens exotischer Berg, das Walberla - für Hexentanz und Teufelsspuk wie geschaffen. Und da wird dann auch hemmungslos Unwesen getrieben. Ist im ersten Teil noch einige literarische und politische Prominenz mit von der Partie, im zweiten, dem eigentlichen, sind Teufel, Hexen und allerhand kurioses Gelichter unter sich. Gesprochen wird in Knittelversen. Sogar die Ziegenböcke, die Hasen, die Stechmücken und Riesenfledermäuse, jeweils zu antiken Chören zusammengeschlossen, bedienen sich ihrer. Die ganze "Walpurgis" ist gnadenlos und bis zum letzten Wort durchgereimt. Da man heutzutage einer Wirklichkeit erst glaubt, wenn sie aufgezeichnet wurde, sucht sich der Teufel einen Zeugen für seinen Spuk. Er findet ihn in Nürnbergs Burggraben. Der Mann ist eindeutig ein Faust, heißt aber Fließ. Ihn hat das harte Nürnberger Leben gerade aus der Bahn gespült, und aus Versehen wird er dann, während der Teufel bei einer schwarzen Messe weilt, in eine Pfütze verwandelt. Dies ist die grausame Konsequenz, die sich auf "zu nichts nütze" reimt. Am Ende ist der Hörer aufgerufen, den tieferen Sinn des gehörten Spektakels zu ergründen, das sich so unsinnig heiter und ausgelassen, so voll von poetischem Nonsens und rätselhafter Sprüche gibt.

Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 1994
- Erstsendung: 30.04.1994 | 53''30