Originalhörspiel, Monolog

Autor/Autorin: Valeri Scherstjanoi

Matrjoschka

Technische Realisierung: Hans Scheck, Christine Gamel

Regie: Bernhard Jugel

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Valeri Scherstjanoi
    Sonstige MitwirkendeFunktion
    Bernhard JugelMitarbeit

Durch den Text wird die Stimme zum Körper, durch den Raum bekommt der Körper seine Form. 'Matrjoschka' ist ein Klangexperiment mit Raum und Körper, Form und Text. Die Räume entsprechen in ihrer gestaffelten Größe russischen Steckpuppen, über die der Journalist Rudolf Hagelstange nach einem Besuch in Rußland schrieb: "Es will mir scheinen, als gäbe es für dieses Land, dieses Volk, diesen Staat kein gemäßeres und aufschlußreicheres Symbol als diese zunächst recht einfach aussehende und fast einfältig dreinschauende Holzpuppe. Und: die Puppen in dieser Puppe." Nach dem Prinzip der Matrjoschka-Puppen werden hier Räume ineinander versteckt, wieder hervorgeholt und nebeneinander gestellt. Der Stimm-Körper ist in jedem Raum anders, denn Stimmvolumen und Raumvolumen bedingen sich gegenseitig. Der Laut-Text gibt die musikalische Struktur vor - losgelöst von jedem semantischen Sinn - und spiegelt in seiner repetitiven Form die Gleichförmigkeit der Puppen wider. Im Spiel mit Räumen und Lauten wird so Sprache zu Musik.

Weitere Informationen
Valeri Scherstjanoi wurde 1950 in Sagis (Kasachstan) geboren und lebt seit 1981 als freier Autor und bildender Künstler in Berlin. Für seine Lautgedichte hat er eigene Zeichensysteme (Scribentismen) entwickelt. Hörspiele: 'Polyphonia' (BR 1991), 'Sense Non Sense' (1993), 'Lautland' (BR 1994), 'Solitude' (1995), 'AZ-Buka...' (1996).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 1996
  • Erstsendung: 04.12.1996 | 16'00

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