Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Heiner Müller
Wolokolamsker Chaussee (1. Teil: Russische Eröffnung. Nach einem Motiv von Alexander Bek)
Vorlage: Wolokolamsker Chaussee (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Heiner Goebbels
Komposition: Heiner Goebbels
Technische Realisierung: Alfred Habelitz, Thomas Krause
Regieassistenz: Stefan Hardt
Ensemble: Megalomaniax
Regie: Heiner Goebbels
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ernst Stötzner Sprecher
Die Erinnerung eines sowjetischen Kommandeurs an die Panik seines Bataillons im Winter 1941 angesichts der unaufhaltsam vorrückenden deutschen Armeen, die bereits Millionen von Rotarmisten zu Gefangenen gemacht und mit ihren Panzern bisher alle Verteidigungsfronten überrollt hatten. "Wir lagen zwischen Moskau und Berlin", beginnt Heiner Müllers Poem, "Zweitausend Kilometer weit Berlin/ Einhundertzwanzig Kilometer Moskau/... Meine Soldaten kamen von der Schule /Im Kino hatten sie den Krieg gesehn/ Ich war ihr Kommandeur und meine Angst war/ Die Angst vor ihrer Angst Und näher kam / Die Front und von der Front die Deserteure". - An einem verzweifelten Soldaten, der sich durch Selbstverstümmelung der Hand vor dem Fronteinsatz retten will, statuiert der Kommandeur wegen ''Feigheit vor dem Feind'' ein Exempel, das ihn lebenslang belastet. - Ein Lehrstück zur Frage des humanen Verhaltens unter Kriegsbedingungen, das 1985 von Alexander Lang im Ostberliner Deutschen Theater als Vorspiel zu Bechers "Winterschlacht" uraufgeführt wurde. Heiner Goebbels realisiert sein Hörstück im harten Klang-Ambiente der Frankfurter ''speed-metal'' - Gruppe "Megalomaniax''.

Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk / Bayerischer Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1989
- Erstsendung: 29.06.1989 | 14''50
Auszeichnungen
- Hörspielpreis "Lautsprecher" 1989
- Karl-Sczuka-Preis 1990
- Prix Futura 1990