Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Jörg Graser
Zahngold
Vorlage: Zahngold (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Hans Gerd Krogmann
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Roland Seiler, Christiane Köhler
Regieassistenz: Johannes Hertel
Regie: Hans Gerd Krogmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Werner Schwuchow Karl Lechner Maria Singer Frau Lechner Katja Teichmann Annamirl Andreas Szerda 1. Polizist Ernst Konarek 2. Polizist Enzi Fuchs Köchin Veronika von Quast Bärbel u.a.
Alois Hunzinger, 70, führt in einem bayerischen Dorf einen gepachteten Gasthof. Seine Enkelin Annamirl, 15 Jahre alt, hilft ihm bei der Arbeit. Ihre Mutter ist weg, "in der Stadt" - und das bedeutet nichts gutes. Mit Karl, dem Bierfahrer, hat Alois Hunzinger seinen großen Coup vor: Gold holen in Polen. Zahngold. In der Nähe von Auschwitz graben sie eine große Kiste mit Zahngold aus, die der Alois "damals" während des Chaos in den Mittagspausen, beiseite schaffen konnte. Als Karls Mutter nach seiner Rückkehr in seiner Hosentasche einige Zähne entdeckt, ist sie schockiert. Sie klärt ihn darüber auf, daß er der Sohn jüdischer Eltern ist, die von den Nazis verschleppt worden sind. Frau Lechner, die Köchin bei ihnen war, hat den Karl vor der Gestapo als ihren Sohn ausgegeben und damit vor dem Tod gerettet. Wie wirkt dieses Faktum auf Alois Hunzinger, den Altnazi? - In Alois lebt sein Haß auf alles Jüdische auf. In seinem Verfolgungswahn, die jüdische Weltverschwörung werde ihn vernichten, greift er zu dem brutalsten Mittel. Er entjungfert seine Enkelin, damit diese den Karl, "das Judenschwein", als Vergewaltiger anzeigen kann. Ein bißchen Aufruhr gibt es im Dorf. Annamirl erhängt sich zwar, aber der Großvater darf weitermachen. Und der "Jude" wird davor gewarnt, Unruhe zu stiften. Ein Volksstück!
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk 1989
- Erstsendung: 12.12.1989 | 84'00