Porträt
Autor/Autorin:
Frank Olbert
Zuhören, um mitzuspielen - Die Radiokunst Paul Pörtners
Zum 65. Geburtstag Paul Pörtners
Technische Realisierung: Anne Kabisch
Regie: Karl Bruckmaier
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Jürgen Jung
"Ich suche immer das Spezifische eines Mediums zu benutzen, und für mich ist alles, was durchs Radio vermittelt wird, primär Schall": Gleichberechtigt sollten die Sprechsprache, das Geräusch und die Musik als Elemente der akustischen Kunst gelten. Doch nicht nur mit dieser Forderung wurde der 1925 bei Wuppertal geborene Autor Paul Pörtner zu einem Neuerer des vornehmlich auf die Literatur ausgerichteten Hörspiels der deutschen Nachkriegszeit. Da Hörspiele "am Schreibtisch entworfen, aber im Studio gemacht" werden, brach er auch mit gewohnten Arbeitsteilungen und inszenierte seine Stücke als "Autor-Regisseur" selbst. 1964 produzierte er so beim Bayerischen Rundfunk die erste seiner "Schallspielstudien", in die Erfahrungen aus dem Pariser Esperimentalstudio "Club d'Essai" und aus Übersetzungen der Gedichte Stephane Mallarmes einflossen, und deren offene Form den Hörer zum produktiven "Mitspieler" machen wollte. Zudem widmete er sich später als einer der ersten dem Originalton- und dem Dialekthörspiel, um sich daneben immer wieder theoretisch zum Medium Radio und seiner Geschichte zu äußern. Pörtner, dessen Werk auch Dramen, Romane, Gedichte und Fernsehspiele umfaßt, und der 1984 in München starb, wäre am 25. Januar 1990 fünfundsechzig Jahre alt geworden.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 1990
- Erstsendung: 25.01.1990 | 53'10